Was tun in der Krise? Lohmar hat sich angesichts des anhaltenden Zustroms von Schutzsuchenden für einen Schritt nach vorn entschieden. Die Großunterkunft, die Ende des Jahres bezugsfertig sein soll, ist nicht die ideale Lösung, aber ein guter Kompromiss.

Die Zahlen hatten schon längst die dezentrale Unterbringung, wünschenswert für die Integration, unmöglich gemacht. Der Wohnungsmarkt gibt es nicht her, selbst für normal verdienende Einheimische ist die Suche schwierig.

Selbst teure Mietobjekte werden rar

Durch die teure Anmietung von ganzen Häusern, darunter ein Hotel, durch Aufstellung eines Großcontainers verhinderte die Stadt zwar die Unterbringung in Turnhallen oder gar Zelten. Doch selbst diese Objekte wurden rar.

Mehr Zuzug bedeutet auch mehr Kinder in Schulen und Kindergärten, neben der Belastung für Lehr- und Betreuungskräfte bedeutet das Kosten für die Stadt. Geld, das einfach nicht da ist.

Verwaltung und Politiker aller Fraktionen haben in dieser Situation intensiv beraten. Die nötige Entscheidung traf die Mehrheit; die CDU nahm allerdings an der entscheidenden Ratssitzung nicht teil, fühlte sich, grob gesagt und schon ausführlichst berichtet, zu wenig eingebunden. Bedauerlich.

Turnhallen bleiben frei

Land baut in Lohmar eine Großunterkunft für 325 Geflüchtete

Von

Cordula Orphal

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Lohmar hat in den zügigen Verhandlungen ein gutes Ergebnis erzielt, fast alle Vorgaben des Stadtrats umgesetzt. Statt ohnmächtig nur zu reagieren, das Heft des Handelns in die Hand genommen. Und so Millionen gespart, die nun das Land NRW zahlen muss.

Je früher die Zentrale Unterbringungseinrichtung eröffnet, desto eher lässt der Druck nach. Das Beispiel Sankt Augustin zeigt, dass die Probleme einer Großunterkunft eingehegt werden können. Dort grenzt eine fast doppelt so große ZUE an ein Wohnviertel.