Naturschützer haben keine Bedenken gegen den von der Stadt Lohmar geplanten, fast 900.000 Euro teuren Neubau der Aggerbrücke bei Naafshäuschen.
Aggerbrücke bei NaafshäuschenStadt Lohmar will noch in diesem Jahr mit Neubau beginnen

Teile der mehr als 25 Meter langen Rad- und Fußgängerbrücke über die Agger sind bereits demontiert worden.
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Der Weg für den von der Stadt Lohmar geplanten Neubau der Brücke Naafshäuschen über die Agger ist frei: Der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde beschloss mit großer Mehrheit, keine Bedenken gegen eine Befreiung für das Bauprojekt im Naturschutzgebiet Aggeraue zu erheben. Bei der Stadtverwaltung hofft man, noch in diesem Jahr mit dem Bau der Trogbrücke beginnen zu können, sagt Beigeordneter Bernhard Esch.
Die reinen Baukosten für die Brücke betragen laut Esch zirka 870.000 Euro. Hinzu kommen noch Kosten für Planung, Gutachter, Prüfungen und Ausgleichsmaßnahmen. Die sind aber noch nicht abschließend ermittelt. Die alte Brücke, von der inzwischen schon die Holzteile demontiert wurden und nur noch die Wiederlagen stehen, war schon seit vier Jahren wegen Baufälligkeit gesperrt und konnte nicht mehr saniert werden. Die Brücke zwischen Honsbach und Agger ist aber eine wichtige Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer zum Bahnhof Honrath und zur Grundschule Wahlscheid in Neuhonrath.
Stadt Lohmar will auf eine Beleuchtung der neuen Brücke verzichten
Bei einer Vorprüfung kommt das Ingenieurbüro Rietmann zu dem Ergebnis, dass von einer neuen Brücke mit einer Spannweite von 47 Metern und einer Fahrbahnbreite von 3,50 Metern keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten seien. Auch für die Vogel- und Fledermausarten sollen dadurch keine artenschutzrechtlichen Beeinträchtigungen zu befürchten sein. Eine optische Barrierewirkung könnte sich allerdings durch eine Beleuchtung der Brücke für nächtlich wandernde Tiere ergeben. Unterhalb der Brücke war eine Stelle mit Lachsbrut festgestellt worden.
Die Stadt hat aber bereits auf eine Beleuchtung des Brückenkörpers der Fahrbahn verzichtet, sodass von Lichtemissionen keine Gefahr für die Tierwelt besteht. Laut Esch müssen auch sechs Bäume für den Neubau gefällt werden. Einem Antrag auf Vertagung, den Peter Inden für den BUND zuvor gestellt hatte, folgte der Naturschutzbeirat nicht. Inden und Franz Rohmer wollten vor einer Befreiung erst das Ergebnis der Offenlage des Bebauungsplans für die Brücke abwarten.