Kommentar zur EuropawahlRechtsruck bleibt im Rhein-Sieg-Kreis aus – für Mitte wird es eng

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Europawahl

Nach dem Sonntagsfrühstück kam diese junge Familie ins Wahlbüro

Nach dem Sonntagsfrühstück kam diese junge Familie ins Wahlbüro nach Lohmar.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis bekamen die CDU und ihr Europaabgeordneter Axel Voss die meisten Stimmen. Am deutlichsten legte die AfD zu.

Eine Wahlbeteiligung von 67,66 Prozent hat der Rhein-Sieg-Kreis zu verzeichnen (Stand: 23:20 Uhr), mehr Menschen als noch 2019 gaben jetzt bei der Europawahl ihre Stimme ab. Immerhin. Mit der guten Wahlbeteiligung ist zumindest ein Ziel erreicht, für das sich Verbände und demokratische Parteien im Vorfeld starkgemacht hatten.

Die Bedeutung von Europa ist offenbar im Bewusstsein gewachsen, das ist erfreulich. Freuen kann man sich dennoch nur eingeschränkt: Das andere Ziel, die Demokratie zu stärken, rechte und rechtspopulistische Parteien wie die AfD in die Schranken zu weisen, wurde nicht erreicht.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis sind die Grünen die Verlierer

Bundesweit legte die AfD deutlich zu, und auch wenn der Rechtsruck im Rhein-Sieg-Kreis ausblieb, die AfD kreisweit nur viertstärkste Kraft wurde, konnte sie deutlich mehr Wähler überzeugen als noch vor fünf Jahren.

Die schmerzhaftesten Verluste fuhren zweifellos die Grünen ein, die 2019 noch zweitstärkste Kraft waren und nun mit einem Verlust von zehn Prozentpunkten ihr Ergebnis nahezu halbierten. Zwar zeigten die Wahlergebnisse aus dem Kreis die CDU mit ihren Kandidaten Axel Voss als deutlichen Gewinner, sie wird rechts und links aber flankiert von einer starken AfD und dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, das nur knapp unter fünf Prozent blieb.

Die Ergebnisse sind auch Zeichen für die Kommunalwahlen 2025: Die demokratischen Parteien müssen sich anstrengen, für die Mitte wird es bei so viel Druck von Rechts immer enger.

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