Zahlreiche Helfer aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind im Hochwassergebiet in Süddeutschland im Einsatz. Auch das Lokal „Zur Siegfähre“ rüstet sich.
ÜbersichtLohmarer schützt Haus von Profifußballer im Hochwasser-Gebiet mit Schlauchsystem
Um 2 Uhr am frühen Montagmorgen war die Nacht für den Kreisbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Jens Kölzer, vorbei. Er unterstützte die Wasserwacht auf dem Parkplatz des Aldi-Zentrallagers in Sankt Augustin-Buisdorf. „Dort hat sich der Wasserrettungszug Nordrhein getroffen“, berichtete er.
Etwa 70 Einsatzkräfte aus dem Kreis, aus Euskirchen, Aachen, Mülheim an der Ruhr, Bonn, Rhein-Erft-Kreis, Niederrhein, Düsseldorf und Krefeld sammelten sich dort und rückten gegen 3 Uhr ins Katastrophengebiet nach Bayern aus. Das größte Kontingent stellte übrigens der Rhein-Sieg-Kreis, so Kölzer.
Einheiten aus Bornheim, Niederkassel, Neunkirchen-Seelscheid, Windeck sowie der Kreisverband selbst schickten Personal und Material. Wie der Leiter der Wasserwacht Rhein-Sieg, Martin Schröder, sagte, waren es neben 23 Menschen, darunter Taucher, folgende Einsatzmittel: „Sie haben ein Hochwasserboot und ein Schlauchboot sowie zwei Rafts dabei. “ Das sind Schlauchboote, die auch für Wildwasser geeignet sind.
Ein Gerätewagen ist schon als Voraustrupp unterwegs. „Außerdem fahren sie mit drei geländegängigen Ranger-Fahrzeugen“, ergänzte Schröder. Zielort war Landau an der Isar. Dort trafen sie, so Kölzer, um 14 Uhr im Sammelraum ein. Gefordert sind in dem Dreieck mit der Donau vor allem Deichsicherungs-, möglicherweise auch Evakuierungsmaßnahmen.
Das Innenministerium des Landes NRW hatte den Wasserrettungszug angefordert
Die Ergebnisse einer Lagebesprechung mit der örtlichen Einsatzleitung standen am späten Nachmittag noch aus. Das Einsatzgebiet könnte der Großraum Passau, Straubing und Landshut sein, wo vor allem der Pegel der Donau stark ansteigt. Das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hatte den Wasserrettungszug der Wasserwacht angefordert.
Jo Langen von Jola-Rent hat am Sonntag einen Einsatz mit seinem Hochwasserschutzsystem ausgeführt. Ein Haus eines Profifußballers direkt am Neckar in Neckargemünd war durch die Fluten gefährdet. Der Besitzer ließ es durch die mit Wasser befüllbare Schläuche, die schon an der Siegfähre benutzt wurden, schützen.
Langen bereitete am Montag bereits eine mögliche weitere Runde in Troisdorf-Bergheim vor. Zunächst baute er mit seinem Team die Plastikwulst zurück, um Knicks an den Ecken auszubessern. Anschließend standen Beratungen mit dem Betreiber des Gasthauses Zur Siegfähre an. Die Prognosen für den Rhein laufen auf etwa 6,90 bis 7,00 Meter am Donnerstag hinaus. Dann stünde der Gastraum wieder 70 bis 80 Zentimeter unter Wasser.
Gastronom Felix Heyne entschied sich schließlich dafür, den doppelten Ring wieder mit Wasser befüllen zu lassen und damit sein Lokal zu sichern. „Das ist eins zu eins die Situation wie zu Pfingsten. Da hat es ja auch geklappt. Dieses Mal räumen wir nicht aus“, erklärte er.
Derweil hat die Rheinfähre von Niederkassel-Mondorf nach Bonn-Graurheindorf auf ihrer Homepage angekündigt, dass wegen des Rhein-Hochwassers der Betrieb ab Dienstag eingestellt wird. Wann er wieder aufgenommen wird, ist noch unklar.