Der Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe hat Versiegelung und Grünflächen in 190 Städten analysiert. Diese Maßnahmen ergreifen Kommunen in der Region.
Bundesweite ErhebungSo schneiden Städte in Rhein-Sieg beim „Hitze-Check“ der Umwelthilfe ab
Den „Hitze-Check“ hat die Deutsche Umwelthilfe (DHU) für 190 Städte in Deutschland gemacht. In Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern erhoben die Statistiker den Grad der Versiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen, außerdem das Grünvolumen pro Quadratmeter. So hat ein durchschnittlich hoher Laubbaum nach Auskunft der DUH ein Grünvolumen von etwa 3400 Kubikmetern. Rasenflächen hingegen haben einen deutlich geringeren Wert auch für die Klimabilanz. Mit einem Grad der Versiegelung, der laut DUH bei 47,9 Prozent liegt, schnitt Troisdorf im Landesvergleich von Nordrhein-Westfalen ziemlich schlecht ab, erhielt die „gelbe Ampel“ der Umwelthilfe. In nur zehn Kommunen gingen noch höhere Werte in die Hitze-Statistik ein.
Im Bundesdurchschnitt liegt der Wert bei 45 Prozent, überdurchschnittliche Werte von mehr als 50 Prozent zogen im Check eine rote Wertung nach sich. Beim Grünvolumen kam Troisdorf auf einen Wert von 3,66 Kubikmeter je Quadratmeter – auch dafür gab es von den Verantwortlichen der Erhebung Gelb. Das war auch die Gesamtbewertung für die größte Stadt des Rhein-Sieg-Kreises im „Hitze-Check“. Eine „grüne Ampel“ ging dagegen an die Stadt Sankt Augustin, was den Grad der Versiegelung angeht. Dieser wird mit 44,13 Prozent angegeben und liegt damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Beim Grünvolumen steht Sankt Augustin mit 2,81 Kubikmetern je Quadratmeter Fläche schlechter da als Troisdorf. Dennoch erhielt Sankt Augustin eine grüne Gesamtbewertung.
Hennef hat einen Hitzeaktionsplan aufgestellt
Längst haben sich zahlreiche Kommunen in der Region dem Thema Hitze und Klimafolgenanpassung zugewandt: Einen Hitzeaktionsplan hat die Stadt Hennef aufgestellt, die aufgrund ihrer Einwohnerzahl – etwas über 47.000 nach dem Zensus 2022 – nicht für den Hitze-Check infrage kam. Dort wurde inzwischen ein Fontänenfeld auf dem Marktplatz eingeweiht, Schulhöfe werden entsiegelt und hitzeresistente Bäume gepflanzt.
Auch in Siegburg hat man entsprechende Bäume ausgewählt, aus dem Bürgerbudget stammt das Geld für einen Trinkwasserspender. Auch die Stadt Troisdorf investiert in eine bessere Klimabilanz: So bezahlt sie 55 Euro je Quadratmeter für Rückbau und Entsiegelung von „Schottergärten“; insgesamt 1000 Bäume werden in den kommenden Jahren gepflanzt. Eine Broschüre gibt Tipps zum Umgang mit großer Hitze und nennt unter anderem „kühle Orte“ im Stadtgebiet. Einen solchen ließ sich die Stadt zuletzt auch einiges kosten: für die Sanierung des Burggrabens an Burg Wissem und den nahen Teich im Waldpark.