Die neuen Regeln zur Freigabe von Cannabis hat ein Mann aus Windeck-Dreisel wohl allzu großzügig ausgelegt. Auch die Vorstellungen von Eigenbedarf hat er sehr weit begriffen. Durch einen Zufall kam ihm jetzt die Polizei auf die Schliche. Sie stellte rund 80 Pflanzen sicher.

Nach einem häuslichen Streit entdeckten Polizisten das Cannabis

Am Freitag waren Streifenwagenbesatzung zu der Adresse gefahren, Hintergrund war ein häuslicher Streit. Bei den Befragungen der Beteiligten entdeckten sie auf einer Art Terrasse des Gebäudes etwa zehn Cannabispflanzen. Sie besorgten sich die notwendigen Beschlüsse und durchsuchten das Haus sowie das Grundstück. Im ersten Obergeschoss fanden sie weitere Pflanzen, ebenso im Garten, wo sie in die Erde eingegraben waren.

Insgesamt zählten die Ermittler rund 80 Cannabispflanzen. Es waren so viele, dass sie sie mit ihren eigenen Fahrzeugen nicht abtransportieren konnten. Sie baten den Ortsverband Siegburg des Technischen Hilfswerks (THW) um Amtshilfe. Ein Fachberater erkundete zunächst die Situation. Schließlich ließ er etwa 20 Einsatzkräfte alarmieren, die sich mit drei Großfahrzeugen auf den Weg nach Dreisel machten.

Die entdeckten Pflanzen wurden zur Siegburger Wache gebracht

Sie ernteten auf Geheiß der Polizei die Pflanzen ab und gruben sie aus dem Boden aus. Sie luden sie auf einen THW-Transporter, der sie nach Siegburg fuhr. Dort wurde das beschlagnahmte Gut gesichert eingelagert. Es war in gutem Zustand, offenbar hatte der Bewohner einen „grünen Daumen“. Hinweise auf einen groß angelegten Drogenhandel fanden sich nicht. Auch technische Anlagen, sonst üblich für Plantagen, wurden nicht entdeckt. Die Ermittlungen dauern an.