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Weinfest in Stadt BlankenbergDie neue Weinkönigin musste zwei Jahre lang warten

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Birgit Knecht (3.v.r.) ist neue Weinkönigin.

Hennef – Zwei Jahre hat Birgit Knecht gewartet, eigentlich wollte sie schon 2020 Weinkönigin in Stadt Blankenberg werden. Bei einer Karnevalssitzung, als die noch so einfach möglich waren, wurde sie gefragt, ob sie den Titel tragen möchte. Und weil sie gerne ein gutes Glas Wein trinkt, zögerte sie nicht lange.

Doch dann kam alles anders, statt nach zwei Jahren konnte erst nach vier Jahren das nächste Weinfest geplant werden. Jetzt steht der 6. August an, inklusive Rundgang, bei dem Knecht für den ambulanten Kinderhospizdienst in Siegburg sammeln will. Ihre Vorgängerin Silke Feldschow war rekordverdächtig lange im Amt, wurde aber jetzt verabschiedet.

Die „Bürgergemeinschaft Weinfest“ mit Walter Keuenhof und Stefan Schmitz an der Spitze ist jedenfalls zuversichtlich, dass es mit dem Neustart klappt. Keuenhof war nicht nur Mitgründer, er brachte auch die jahrhundertealte Weinbautradition zurück nach Stadt Blankenberg.

1991 gab es die erste Weinkönigin in Stadt Blankenberg

1985 legte er seinen Weinberg an der Burgmauer an, seine Reben sind Müller-Thurgau. 1990 kelterte er seinen ersten Wein, noch im selben Jahr wurde die Idee geboren, das Fest zu feiern. 1991 gab es die Premiere, jährlich sollte es eine Weinkönigin geben.

Dieser Rhythmus ließ sich nicht durchhalten, ab 1993 stand der Termin aber alle zwei Jahre im Kalender des regen mittelalterlichen Fleckens. Einmal noch gab es eine dreijährige Pause, weil das Pfarrheim, Ort des Geschehens, umgebaut wurde. Zuletzt floss 2018 der Rebensaft.

Der Erlös der Feierlichkeiten blieb stets in Stadt Blankenberg, beim Kinderchor, beim Mittelalterfest, bei der Kirche, der Jugendfeuerwehr, wurde für Bänke oder den Spielplatz ausgegeben.

Besonders stolz ist Keuenhof darauf, dass die Baumkelter von etwa 1619 unter anderem durch die Mittel aus dem Weinfest 1999 erworben werden konnte. 2002 wurde sie schließlich aufgestellt, wohl die älteste ihrer Art im Rheinland. Rund 20.000 Euro sind insgesamt in den vergangenen 30 Jahren zusammengekommen.

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In diesem Jahr hat die Bürgergemeinschaft anders entschieden: Das Geld soll zu gleichen Teilen an die Ahr und in die Ukraine gespendet werden. Karl-Heinz Pütz, Betreiber des Weincafés am Markt, war am Tag der Flut in Dernau. Er weiß, wer die Unterstützung dort am besten gebrauchen kann. Und über den Partnerschaftsverein gibt es eine direkte Verbindung in die vom Krieg betroffenen Regionen.

Das Weinfest erinnert an die Weinbautradition. Schon 1151, zu Zeiten des Burgbaus, so Keuenhof, sei ein Hof unter dem Hof erwähnt worden, der sicher schon das damals einzig gesunde Getränk erzeugte. Die Hänge der Sieg boten sich für den Anbau an, der erst 1907 endete.