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Polizeieinsatz rund um AfD-StandMenschen demonstrieren friedlich in Hennef

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Die Demonstrierenden am Hennefer Adenauerplatz.

Hennef – Schon beim Aufbau ihres genehmigten Informationsstandes im Vorfeld der Bundestagswahl wurden die angereisten Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) von einigen jungen Menschen aus der Stadt unfreundlich begrüßt. Auf dem Adenauerplatz kam es zu hitzigen Wortgefechten. Kurz darauf tauchten Mitglieder vom „Antifaschistischen Aufbau Köln Brühl“ auf und verhüllten mit ihren Transparenten, fast wie Christo in seinen Kunstaktionen, die Wahlkämpfer. Die ersten Polizisten waren inzwischen eingetroffen.

Die hatten die schwierige Aufgabe, die vehement eingeforderten Rechte auf Durchführung des Standes der Politiker der rechtsextremen Partei und dem nicht minder couragierten Auftreten der Gegner „aus der linken Szene“, so der Einsatzleiter, zu vermitteln. Denn immerhin galt es, Gesetz und Ordnung einzuhalten. Die Sympathien der zahlreichen Bürger waren recht deutlich zu Gunsten der Antifaschisten verteilt, nur ganz vereinzelt gab es Sympathiebekundungen für die Rechten.

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Die demonstrierenden Gruppierungen am Adenauerplatz.

Zunächst trennten Beamte die beiden Gruppen voneinander, sie stellten sich mit dem Rücken zur AfD hinter die Rücken der Transparente tragenden, jungen Leute. SPD-Mitglieder, die selbst Wahlkampf betreiben wollten, darunter Bürgermeister Mario Dahm, standen gemeinsam mit Mitgliedern der evangelischen Kirche etwas abseits beisammen.

Weitere Einsatzkräfte wurden auf Adenauer- und Marktplatz zusammen gezogen, die Führung prüfte und bewertete die rechtliche Situation. Zu Konfrontationen oder gar körperlichen Auseinandersetzung kam es nicht, die Lage blieb statisch. Ein Sprecher des „Antifaschistischen Aufbaus“ erklärte, dass die Demonstranten zum Teil aus Köln kämen. Aufmerksam geworden auf den AfD-Stand waren sie durch ein Flugblatt, dass die rechtspopulistische Partei verteilen wollte. „Es ist absurd, dass die AfD eine Vergewaltigung im Wahlkampf instrumentalisieren will.“ Dem Bürgermeister wird darin Nichthandeln vorgeworfen. Es geht um eine zwei Jahre zurückliegende Straftat eines Geflüchteten. „Die Polizei wollte nicht, dass wir uns davor stellen. Im Zweifelsfall muss die Zivilcourage über Genehmigungen stehen“, argumentierte der Sprecher.

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Die spontan Gegenkundgebung von Anhängern der AfD.

Weitere Polizisten schoben sich zwischen die Gruppen, bereiteten eine Räumung vor. Der Einsatzleiter forderte die Teilnehmer der Spontandemonstration dazu auf, sich etwa 30 Meter zur Seite zu bewegen, damit beide Gruppen zu ihrem Recht kämen. Nach der zweiten Aufforderung spitzte sich die Situation zu. Die AfD hatte inzwischen eine eigene Spontandemonstration angemeldet. Pfarrer Niko Herzner hatte sich mit zwei Frauen vor die Transparente gesetzt, war bereit, sich wegtragen zu lassen. Doch die Linken wie die Rechten bewegten sich an ihm vorbei nach vorne, so saß er hinter den Linien.

Mitglieder der evangelischen Kirche diskutierten mit den jungen Leuten, mit viel Fingerspitzengefühl dehnte der Einsatzleiter der Polizei die Zeit. Schließlich zogen die Gegner der Rechtsextremen in den Durchgang zum Bahnhof, eine Räumung unter Zwangsanwendung konnte so vermieden werden. Gegen 13.30 Uhr packte die AfD zusammen und reiste ab, kurz darauf machten sich die Mitglieder der linken Szene auf den Weg zum Bahnhof. Ein Zug der Bereitschaftspolizei aus Aachen unterstützte die Kreispolizei dabei, die Personalien der Teilnehmer der nicht angemeldeten Demonstration aufzunehmen. Kurz nach 14 Uhr war es wieder friedlich auf dem Marktplatz.