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Kur-TheaterKraftakt im Hennefer Kino – Helfer räumten vor großer Renovierung alles raus

Lesezeit 3 Minuten
Vier Männer schleppen eine rote Kino-Klappsesselreihe aus dem Kinosaal.

Kraftakt: Die hinterste Klappsesselreihe des Kur-Theaters musste für das Gerüst weichen.

Das Hennefer Kur-Theater ist innen nicht wiederzuerkennen. Mit vielen Freiwilligen wurde alles für eine aufwendige Renovierung des Saals vorbereitet.

Es hatte es etwas von den sagenhaften Heinzelmännchen zu Köln. Die Schar der Helferlein kam zwar nicht bei Nacht, aber sie schraubten und hoben, rückten und schoben, räumten und schleppten, putzten und klebten. Am Ende war das Hennefer Kur-Theater innen nicht mehr wiederzuerkennen.

Vor dem Kur-Theater-Gebäude stehen diverse Möbel, darunter das grüne Hennefer Talkshow-Sofa.

Auch das grüne „Hennefer Sofa“ muss vorübergehend ausgelagert werden.

Mit einer groß angelegten Ausräum- und Aufräumaktion hat die umfassende Renovierung des Kinosaals begonnen. Der rund 1300 Mitglieder zählende Kur-Theater-Verein investiert eine sechsstellige Summe. Unter anderem wird die in die Jahre gekommene, dunkelgrüne Wandbespannung durch eine neue ersetzt.

Susanne Dittrich beschriftet auf Kreppband einen abgehängten roten Vorhang.

Renovierungsplanerin Susanne Dittrich packte ehrenamtlich mit an.

„Am Montag kommt das Raumgerüst“, erklärte Susanne Dittrich, deren Architekturbüro in Geistingen die Planung übernommen hat. Am Samstag gehörte die 46-Jährige indes zum Team der Ehrenamtlichen. Um 10 Uhr traf sich der „Inner Circle“ zur Demontage der Lautsprecher, Lampen, Leinwand und Scheinwerfer nebst Traversen.

Zwei junge Männer mit Leitern, der eine reicht dem anderen einen demontieren Lautsprecher.

Etliche Lampen und Lautsprecher mussten die Helfer demontieren.

Während die „Techniker“ um Sebastian Binz zum Abschrauben auf hohe Leitern stiegen, spielten andere im Bistro „Tetris“: Stühle, Tische und Barhocker wurden eng zusammengeschoben und gestapelt, um möglichst viel Platz für die Zwischenlagerung des technischen Equipments zu schaffen.

Von den Kinositzen musste nur die hinterste Reihe fürs Gerüst weichen. Jürgen Novotny und Daniel Huys lösten mit dem 13er-Schlüssel 36 Schrauben, ehe die Klappsesselriege mit einem Kraftakt ins Foyer gewuchtet werden konnte.

Auf der Bühne des Kur-Theaters stehen zahlreiche abmontierte Scheinwerfer und Koffer mit technischem Equipment.

Auf der Bühne wurde das technische Equipment vor dem Wegräumen gesammelt.

Andere Gegenstände wie das Hennefer Talk-Sofa kamen in die Garage, wo Sören Schilling die teils schon seit etlichen Jahren lagernden Dinge sortierte unter der Frage: Was wird noch gebraucht, und was kann in den Abfallcontainer?

Am Mittag stießen rund 40 Männer und Frauen dazu, die sich auf einen Aufruf des Kur-Theater-Teams hin fürs Helfen gemeldet hatten. „Bauleiterin“ Dittrich verteilte die Aufgaben. Und derer gab es viele.

Eine Frau wischt mit einem Putzlappen einen staubigen Lautsprecher ab.

Mit dem Putzlappen entfernte Petra Stratmann „historischen“ Staub.

Vorhänge an den Eingängen zum Saal mussten abgehängt, die verbliebenen zehn Sitzreihen im Parkett und auf dem Balkon mit Folie abgedeckt werden, der Boden musste mit Malervlies abgedeckt werden. Vor allem gab es viel wegzutragen. Etwa die Lautsprecher und Scheinwerfer, nachdem Petra Stratmann und andere Helferinnen den „historischen Staub“ abgewischt hatten, wie sie scherzhaft anmerkten.

Als auch das letzte Notausgangsschild abgeschraubt war, rupften Dittrich & Co. mit sichtlichem Spaß den alten Behang von den sieben Meter hohen Wänden. Schimmel oder andere böse Überraschungen kamen dabei nicht zum Vorschein.

Mehrere Personen reißen den alten, grünen Wandbehang von den Kinowänden.

Der alte Wandbehang wurde heruntergerissen, ein neuer ist bestellt.

Ehe eine Fachfirma den neuen Brandschutzstoff anbringt, werden die Wände zwecks besserer Akustik mit Platten verkleidet, die den Schall brechen. Außerdem werde der Heizungstunnel unter der Bühne erneuert, und der Kinosaal bekomme eine moderne Beleuchtung, berichtete Stévéé Ornowski.

Dank vieler fleißiger Hände war das große Ausräumen schon am Samstagnachmittag erledigt. Der Sonntagseinsatz entfiel. Jetzt sind die beauftragten Profis am Zug. Unter anderem stehen Schönheitsreparaturen am Deckenoval und die Installation eines Bühnenrahmens an.

Der ausgeräumte Kinosaal mit nackten Wänden und den mit durchsichtiger Folie abgedeckten Sitzreihen.

So sieht es jetzt im Kinosaal aus. Am Montag wird ein Raumgerüst aufgestellt.

In zweieinhalb Monaten soll das Kur-Theater wieder eröffnet werden. Am 31. August kommt Kabarettist Wilfried Schmickler.