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Weihnachtskonzert in HennefBesinnliches und Freches zum Fest mit Paveiern & Co

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Ein Sänger und Streicher auf einer Bühne.

Weihnachten mit den Paveiern: Cohens 'Halleluja' interpretierte Sven Welter mit großer Stimme zu den Streicherklängen.

„Paveier & Freunde“ mit Legenden, Nachwuchssternchen und Spitzenrednern in der Halle Meiersheide.

Nach 17 Aufführungen zeigte sich das Paveier-Sextett bei seiner vorletzten „Kölsche Weihnacht 2024“ in Hennef kein bisschen müde. Was genauso für die Bühnengäste galt, aus denen entsprechend der Konzertlosung „Paveier & Freunde“ Legenden, Nachwuchssternchen, Spitzenredner und ein Opernstern überaus Unterhaltsames präsentierten.

Den Stolz über ihr „Alleinstellungsmerkmal“, den gesamten Abend mit Weihnachtsmusik bestreiten zu können, wollten Welter, Lückerath und Co. im Gespräch mit dieser Zeitung nicht verbergen. „Wir stellen nicht den Weihnachtsbaum auf die Bühne und spielen dann unsere Hits“, sagte Detlef Vorholt zur Maxime der Kölner Band. Die blicke auf „wunderschöne Konzerte in den letzten Wochen“ zurück, sei zudem von der „extremen Herzlichkeit“ in der Halle Meiersheide angetan.

Geben und Nehmen zwischen dem Hennefer Auditorium und dem Ensemble

Es war ein Geben und Nehmen zwischen Auditorium und dem emphatischen Bühnenensemble. Hierzu zählten die Geschwister Arina und Anastasia von der Colonia Akademie. Selbstbewusst und mit sicherer Intonation besang das Duo, dem das Nebeneinander mit den Vollprofis nichts Außergewöhnliches zu sein schien, im „Ich wünsche mir vum Hillje Mann, was man sich nit kaufe kann“ über gar nicht so Selbstverständliches: „Echte Fründe, die immer zur Stelle sin.“

Zwei junge Sängerinnen vor einem Stern.

Unbefangen punkteten die Schwestern Arina und Anastasia mit ihren klasse Stimmen

Für viel Heiterkeit sorgte das Köster-Hocker-Stück „Bräng dem Opa wat hä will“, ein musikalisches Zwiegespräch zwischen Frontmann Sven Welter und „Opa“ Klaus Lückerath, der nur scheinbar schwerhörig war. So folgte der Aufforderung „Opa, wenn de wat willst, musst du nur schwaade“ die Antwort „Schokolade, ne, tu mer leever en Zigarett.“ Freilich entlarvte der Senior das scheinbare Wohlwollen der Seinen, denen es eher um die Erbschaft ging.

Für einen Höhepunkt sorgte gleich darauf erneut Lückerath mit seiner Weihnachtsgeschichte. In „Christbaum-Nostalgie“ tunte ein emsiger Familienvorstand einen alten Christbaum-Ständer, baute ihn so um, dass er sich „driehe“ kann. Das Ergebnis: Der Motor kollabierte bei der Bescherung, drehte sich derart schnell, dass die Fliehkraft den Baum von Schmuck und Nadeln befreite und schließlich die Bestemo (Kölsch-Wörterbuch: „Ahl Zang met jroßem Hätz“) „jeschmückt wie ne Teilnehmer von der Steubenparade […] und mit en Lametta-Schlang wie ne Schlepp“ den Schlachtenort verließ.

Überraschungsgast war „Räuber“-Gründer Karl-Heinz Brand, der „einmal im Leben in einer geilen Band mitmachen“ wollte. Im Räuber-Lied „Frohe Weihnacht un e jlöcklich Neujohr“ verkündete er eine Botschaft, die heute wichtiger denn je ist: „Mir sin doch all dem Herrjodd sing Pänz, ob mer schwarz sin, wiess oder rud.“