Rund 220 angehende Feuerwehrleute haben auf dem Sportcampus feuerwehrtechnische, sportliche und theoretische Aufgaben erledigt.
JugendfeuerwehrNachwuchs glänzte in Hennef bei der Leistungsspange
„Drittes C-Rohr Wasser Marsch!“ Laut schallt der Ruf des Angriffstrupps über den Kunstrasenplatz des FC Hennef, erreicht auch Kasandra. Sie ist die Gruppenführerin der Jugendfeuerwehr aus Königswinter-Bockeroth und sie hat ihre Jungs gut im Griff: „Sie haben alles super gemacht. Ich habe keine Fehler gesehen“, sagte sie nach der nahezu perfekt ausgeführten feuerwehrtechnischen Übung. Die Wertungsrichter sahen das genau so. „Wir können euch keinen Punkt abziehen“, lautete das Urteil.
Die Bockerother war eine von 23 Gruppen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der Städteregion Aachen, Dormagen, Monschau, Siegen-Wittgenstein, Solingen, Düren und Kürten. Rund 220 Jugendliche waren, begleitet von ihren Jugendwarten, angetreten, um die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr zu erwerben. Stefan Jäger kam aus Siegen-Wittgenstein als Abnahmeberechtigter des Landesverbandes.
Die feuerwehrtechnische Übung ist vorgegeben. Die Nachwuchskräfte müssen eine sogenannte Saugleitung zusammenstecken und eine Tragkraftpumpe anschließen. Andere Trupps rollen parallel dazu zunächst zwei B-Schlauchlängen á 20 Meter aus und kuppeln einen Verteiler an. Da gibt es die erste Meldung an die Gruppenführerin. Von da aus kommen noch zwei C-Schlauchlängen á 15 Meter dran, wobei in der letzten ausreichend Reserveschlaufen gelegt werden müssen.
Dieses Standardverfahren wird in ihrem späteren Feuerwehrleben eine wichtige Rolle spielen, wird es doch in vielen Einsätzen nahezu identisch umgesetzt. Entscheidend ist, dass die neun Mitglieder des Teams Hand in Hand arbeiten. Es kommt darauf an, die Leitungen ohne Verwindungen zu verlegen und das möglichst schnell. Mehr als fünf Minuten darf es nicht dauern. Zwar wurde an diesem Tag keine Zeit genommen, nach Corona sollen die Jugendlichen sich erstmal wieder an ihr Leistungsniveau annähern können.
Dennoch haben alle einen Seitenblick auf die Uhr. Kaum jemand müsste indes Angst haben, nahezu alle bleiben im Zeitrahmen von 300 Sekunden. Nachdem sie fertig sind, gibt es eine kurze Bewertungsrunde, dann geht es zur nächsten Station. Und schon wartet die nächste Gruppe, die zunächst das von den Feuerwehren aus der Umgebung zur Verfügung gestellte Material wieder aufrollen, um dann loszulegen.
„Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung für die Jugendlichen und sie ist heiß begehrt“, erklärte Kreisjugendfeuerwehrwart André Dekleermaeker. Mit seinem Team hat er auf dem Gelände von Gymnasium, Carl-Reuther-Berufskolleg und Sportcampus ideale Bedingungen geschaffen. Rund 30 Schiedsrichter stehen an den fünf Stationen und nehmen die Leistungen ab.
Wettbewerb der Jugendfeuerwehren: Es gab bemerkenswerte Leistungen
„Sie müssen 1400 Meter als Staffel in 4:10 Minuten laufe, 55 Meter eine drei bis vier Kilogramm schwere Kugel stoßen, neun C-Schläuche in 75 Sekunden aneinander koppeln, die Übung machen und theoretische Fragen beantworten“, beschrieb Patricia Wiesel vom Kreisvorstand die Anforderungen.
Dabei gab es bemerkenswerte Leistungen. Die Lohmarer etwa brachten es auf gut 75 Meter beim Kugelstoßen, Monschau und Königswinter-Oberdollendorf benötigten gerade mal 52 Sekunden bei der Schnelligkeitsübung mit den C-Schläuchen.