DiamanthochzeitAus einem Karnevalsflirt wurde für zwei Hennefer die Liebe fürs Leben

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Ein grauhaariger Mann und eine grauhaarige Frau sehen sich tief in die Augen.

Am 29. Mai 1964 schlossen Trudi und Horst Burde den Bund fürs Leben. Die Burdes stammen aus Köln, schon lange leben sie im Hennefer Zentralort.

Horst und Trudi Burde aus Hennef feiern diamantene Hochzeit. Sie lernten sich im Kölner Karneval kennen.

Horst und Trudi Burde aus Hennef können heute ihre diamantene Hochzeit feiern. Geheiratet haben sie am 29. Mai 1964 in Köln. Und es war ein typisches Kölner Ereignis, das die beiden sieben Jahre zuvor zusammengebracht hatte.

Am Karnevalssonntag 1957 stand Trudi Pütz mit ihrer Familie an einer Haltestelle in Kalk. Sie wollten zum Veedelszoch in die Innenstadt fahren. Als eine Gruppe junger Kerle vorbeizog, hintereinander mit einem Bein auf dem Gehsteig und einem auf der Straße gehend, schloss man sich zum Spaß an. Unter den jungen Männern befand sich Horst Burde. Schon am nächsten Tag gab es ein Wiedersehen. „Wir haben uns wieder für den Rosenmontag verabredet“, erzählt Trudi Burde.

Viele Ziele in Europa bereiste das Ehepaar ohne Auto

Dass er damals erst 19 und sie schon 24 war, störte die beiden nicht. „Sie war fünf Jahre älter, aber so schlank, ich konnte sie gut auf Händen tragen“, sagt der Ehejubilar und schmunzelt. Trudi Burde hat als Zahnarzthelferin gearbeitet. Horst Burde war als gelernter Maurer tätig, hat dann die Abendschule besucht und studiert. Als angestellter Statiker zeichnete er später unter anderem für die Kopernikus-Realschule in Hennef und die Schule an der Hanftalstraße verantwortlich. „Es ist noch nie etwas eingefallen“, stellt er lachend fest.

In Hennef bezog das Paar an der Frankfurter Straße seine erste gemeinsame Wohnung. Bis heute blieben die Eheleute, die einen Sohn (Frank) und eine Tochter (Birgit) sowie drei Enkelkinder (Mascha, Finn und Justus) haben, dem Zentralort treu. 1971 wechselten sie in die Kronprinzenstraße. Vor sechs Jahren erfolgte der Umzug in die Kaiserstraße, wo ihnen in einer Erdgeschosswohnung das Treppensteigen erspart bleibt. Allerdings musste Horst Burde schweren Herzens seine große Modelleisenbahn aufgeben.

Ein schwarz-weiß Foto eines jungen Brautpaars, sie trägt einen üppigen Schleier und hält einen großen Strauß.

Am 29. Mai 1964 schlossen Trudi und Horst Burde den Bund fürs Leben.

Eine persönliche Mobilitätswende mussten die 91-Jährige und der 86-Jährigen indes nicht vollziehen. „Wir haben nie ein Auto gehabt“, berichtet Trudi Burde, „wir sind immer mit Bus und Bahn gefahren.“ In Europa sind die Eheleute dennoch weit herumgekommen, vom Nordkap bis Sizilien, vom Baltikum bis nach Spanien. Einen Abschnitt des Jakobswegs erkundeten sie 2017 per Busreise, Graubünden in der Schweiz war viele Jahre ihr Ziel im Sommer. Die letzte Reise führte 2022 nach Oberammergau zu den Passionsspielen. Das, sagen sie, wollten sie schon immer einmal erleben.

Horst und Trudi Burde waren in Hennefer Sportvereinen aktiv

Im Leben von Horst Burde spielte der Sport eine bedeutende Rolle. „Ich hatte eine Bergsteiger- und eine Läuferkarriere“, erzählt er. In den Alpen bestieg er mit zwei Freunden „fast alle 4000er“. Als Läufer ging es über den Marathon hinaus bis zu 100-Kilometer-Runden. Im Hennefer Radclub Cito schwang sich Burde auf den Rennradsattel, während Trudi Burde im HTV Gymnastik machte und mehr als 20 Jahre einem Damenkegelklub angehörte. Ein gemeinsam betriebener Sport war das Ski-Langlaufen.

Beim Fernsehen haben die Eheleute verschiedene Präferenzen, weshalb es zwei Fernsehgeräte gibt. „Das Leben ist ernst genug, ich will nur noch lustige Sachen sehen“, sagt Trudi Burde. Ihr Mann hat ein Faible für klassische Musik und Opern, die er sich in seinem Zimmer anhört. Gefragt nach einem Rezept für eine lange, glücklich Ehe, haben die Burdes keine spontane Antwort parat. Wahr ist natürlich, was sie sagt: „Entweder es klappt, oder es klappt nicht.“ 

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