Als die Feuerwehr gegen 0.15 Uhr zur Reutherstraße alarmiert wurde, brannte der 18 Meter lange Gelenkbus in voller Ausdehnung.
Feuerwehr im EinsatzBus brennt in Hennef völlig aus - Abtransport am Sonntagmittag
An der Reutherstraße in Hennef ist in der Nacht zu Sonntag ein Gelenkbus ausgebrannt. Die freiwillige Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz. Sie konnte verhindern, dass das Feuer auf ein Trafogebäude und ein geparktes Auto übergriff.
Es war kurz nach Mitternacht, als Dirk Lahne mit seinem Bus in Richtung Feierabend fuhr. Hier an der Reutherstraße in Stoßdorf befinden sich die Bus-Depots mehrerer Unternehmen. Etwas Ungewöhnliches war ihm da noch nicht aufgefallen. „Der Bus parkte am Straßenrand. Aber als ich fünf Minuten später wieder dran vorbei gekommen bin, brannte plötzlich der Sitz“, berichtete er. Um 0.15 Uhr rief er die Feuerwehr.
Bus brennt in Hennef: 59 Feuerwehrleute im Einsatz
Als wenig später die ersten der 59 Wehrleute unter Leitung von Markus Henkel eintrafen, brannte der Bus schon in voller Ausdehnung. Die Flammen hatten sich rasend schnell auf die komplette Länge des 18,50 Meter langen Gelenkbusses ausgebreitet. Die Scheiben waren geplatzt, Flammen schlugen aus dem Inneren hervor. Die Wehrleute bauten eine Löschwasserverbindung mittels eines Hydranten auf und richteten drei Rohre auf den brennenden Bus. Zwischenzeitlich gaben sie 700 Liter Wasser pro Minute ab. Nur unter Atemschutz konnten sie sich ihm nähern, mehrfach mussten sich die Wehrleute abwechseln.
Aus Happerschoß und Söven kamen weitere Einheiten dazu, die Löschgruppe Uckerath brachte vorsorglich das große Tanklöschfahrzeug mit, das 14.000 Liter Wasser fasst. „Die Versorgung über den Hydranten war aber ausreichend“, sagte Thomas Vitiello, Pressesprecher der Hennefer Feuerwehr. Über eine halbe Stunde dauerte es, die Flammen einzudämmen, beißender Qualm stieg empor. „Es war noch ein Rest von 60 Liter Sprit im Tank, die sich ebenfalls entzündeten“, so Vitiello.
Dirk Lahne hatte in der Zwischenzeit seinen Chef angerufen. Umgeben von seinen Kollegen beobachtete er die Löscharbeiten. Dennis Hamm, Werkstattleiter bei dem betroffenen Unternehmen, sorgte sich indes um etwas ganz Anderes: „Das Auto meiner Mutter steht hinter dem Bus – die wird sich freuen, wenn das auch brennt“, sagte er besorgt. Doch die Feuerwehr hatte das etwa vier Meter entfernt stehende Fahrzeug die ganze Zeit mit Wasser bespritzt, um es herunter zu kühlen – lediglich die Abdeckung eines Scheinwerfers war geschmolzen. Auch den Trafo, der Vitiello zufolge das gesamte Gewerbegebiet mit Strom versorgte, schützte die Feuerwehr durch eine Riegelstellung.
Sie setzte im weiteren Verlauf des Einsatzes ein Schaummittel ein, um alle Glutnester zu ersticken. Kontaminiertes Löschwasser lief die Straße entlang. Die Feuerwehrleute verstreuten säckeweise Bindemittel um die Gullis. Da die Brandstelle in unmittelbarer Nähe zum Wolfsbach und damit in einem Wasserschutzgebiet liegt, erschien der Bereitschaftdienst des Umweltamts des Rhein-Sieg-Kreises am Einsatzort, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Die Feuerwehr beseitigte bis zum Morgen den Löschschaum, um eine Belastung der Umwelt zu verhindern.
Am Sonntagvormittag rückte ein Abschleppunternehmen aus Rheinland-Pfalz mit einem Kran an. Es lud den Bus auf einen Tieflader und hängte ein Netz um das Wrack, um zu verhindern, dass es Trümmerteile während des Transports verlor. Am Montag soll der Asphalt an der Brandstelle gesäubert werden.
Es bleibt die Frage nach der Brandursache. „Das kann kein technischer Defekt gewesen sein“, mutmaßte Dirk Lahne. „Das Feuer ist vom Fahrersitz ausgegangen, der Motor befindet sich aber im Heck. Ich habe aber auch niemanden weglaufen sehen“, sagte er. „Der Bus steht seit drei Tagen da. Und wenn er aus ist, ist die Batterie vom Fahrzeug getrennt – das kann nicht der Grund gewesen sein“, ergänzte Mechaniker Dennis Hamm. Die Polizei hingegen hält sich zur Brandursache bedeckt. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen, direkte Hinweise auf Brandstiftung gebe es aber nicht.