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Fußball-MittelrheinligaVerhängnisvolle drei Minuten für den FC Hennef

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Tolle Kulisse: Die Bank des FC Hennef schaut ebenso gespannt aufs Spielfeld wie die knapp 900 Zuschauer im Sportpark Nord.  

Rhein-Sieg-KreisBonner SC – FC Hennef 5:1 (1:1). Die Phase zwischen dem zweiten und vierten Gegentor wird Sascha Glatzel bei der Video-Nachbetrachtung wohl in voller Länge laufen lassen. Viel Zeit muss der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef dafür nicht einplanen, schließlich fielen das 1:2 (47.), 1:3 (49.) und 1:4 (50.) quasi im Minutentakt. „Ich habe keine Erklärung für diesen Einbruch“, sagte der Coach nach dem 1:5 beim Bonner SC. Sportchef Dirk Hager sprach von „einer Phase völliger Orientierungslosigkeit“.

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Von diesem Rückschlag sollten sich die 05er am Freitagabend nicht mehr erholen. Stattdessen besiegelte das 1:5 (62.) die erste Saisonpleite im dritten Spiel.

Weder Glatzel noch Hager wollten hinterher jedoch zu hart ins Gericht gehen mit ihrer Elf. Zum einen hatte sie eine starke erste Halbzeit hingelegt, zum anderen war es das dritte Spiel in sechs Tagen. „Natürlich fehlen da Körner“, so Glatzel. „Zumal wir die Englischen Wochen mit einem sehr kleinen Kader bewältigen müssen und unsere Spielweise extrem kraftraubend ist.“

Man wolle jedoch „keine Ausrede suchen. Der Gegner hat verdient gewonnen und nutzt die Räume auf diesem großen Platz clever aus. Mit seiner Wucht ist der BSC ein klarer Aufstiegskandidat.“ Auch Hager betonte: „Im Sportpark Nord werden nicht viele Klubs punkten. Das Spiel hat gezeigt: Wir sind eine gute Oberliga-Truppe, aber Stand jetzt kein echtes Spitzenteam.“

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Der Hennefer Kanata Todate (hinten) kassiert mit seiner Mannschaft drei Gegentore binnen dreier Minuten. 

Der FCH war vor knapp 900 Fans in Rückstand geraten (6.), doch Kanata Todate antwortete postwendend nach einer Ecke – 1:1 (8.). Wenig später hatte Masahiro Fujiwara die Hennefer Führung auf dem Fuß, aber Ron Meyer parierte blendend. Dann war es Jan Luca Prangenberg, der Todate in letzter Sekunde per Grätsche vom Ball trennte (33.). So blieb es zur Pause beim 1:1. Es folgten drei verhängnisvolle Minuten aus Sicht des FCH, die das Spiel vorzeitig entscheiden sollten.

FCH: Michel – Mus, Genesi, Dogan, Siregar (78. Arndt) – Stoffels, Akalp (86. Alkan) – Fujiwara (73. Schmidt), Iohara (75. Eck), Todate – Okoroafor (83. El Morabiti).

Siegburg 04 – Viktoria Glesch-Paffendorf 2:2 (1:1). 30 Sekunden fehlten dem Siegburger SV zum zweiten Heimerfolg in Folge. Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, als ein abgefälschter 22-Meter-Schuss von Timo Braun im Tor der 04er einschlug – 2:2. Mit der letzten Aktion des Spiels hatte Keita Kinoshita sogar noch die Chance auf den Siegtreffer, doch sein Versuch wurde im letzten Moment geblockt. „Nur ein Team hätte dieses Spiel gewinnen müssen, nämlich wir“, sagte SSV-Trainer Bünyamin Kilic hinterher.

Nach dem Führungstreffer durch Hendrik Strobl (4.) hatten Boris Kivoma und Strobl jeweils das 2:0 auf dem Fuß gehabt, doch beide scheiterten im Eins-gegen-Eins-Duell an Philipp Hermann. „Da waren noch keine zehn Minuten gespielt“, so Kilic.

Strobl schnürt Doppelpack

Der Ausgleich durch Farid Bacevac (23.) sollte jedoch ein Wirkungstreffer sein; erst nach der Pause übernahm der SSV wieder das Kommando. Folgerichtig fiel die erneute Siegburger Führung durch Strobl nach feiner Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Florent Sylaj (76.). Doch das letzte Wort hatte Braun.

SSV: Vogel – Kouekem (59. Ayari), Nakanishi, Isecke – Jo, Kitamura, Hammouda (64. Kinoshita), Reichert, Roder (46. Lhadaf) – Kivoma (75. Sylaj), Strobl (87. You).