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SirenenalarmFast alle Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis verzichten auf den Heulton

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Weniger Feuerwehren werden per Sirene alarmiert.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Feuerwehr soll künftig nicht mehr über Sirenen alarmiert werden. Sie sollen nur noch für den Katastrophenfall benutzt werden. Mehr und mehr Kommunen entscheiden sich zu diesem Schritt. Sankt Augustin, Troisdorf und Königswinter haben ihn bereits umgesetzt.

Es gibt im Kreis eine Feuerwehr, die schon seit 18 Jahren darauf verzichtet: In Eitorf werden die Einsatzkräfte seither ausschließlich über Funkmeldeempfänger alarmiert. Befürchtungen, dass die Zahl der Wehrleute durch diese Umstellung sinken würde, die bei Alarmierungen zu den Einsätzen kommen, haben sich nicht bestätigt.

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Bürgermeister Max Leitterstorf ließ die Sirenen in Sankt Augustin abschalten.

Lohmar hat nun angekündigt, man werde dem Beispiel der Vorreiter folgen. Auch die Sirenenproben an jedem dritten Samstag im Monat werden vorerst abgesagt. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Der aktuelle Anlass sei die wachsende Sorge der Bevölkerung vor den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, immer mehr Menschen reagierten verängstigt auf Sirenenalarm.

Bei Alarm Warn-App nutzen

Die Signale zur Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen wie Gefahrstoffausbreitung, Großbränden, Flut oder sonstigen Gefahren, blieben weiterhin aktiv. Bei auf- und abschwellendem Heulton sollten die Menschen im Kreis Radio Bonn/Rhein-Sieg auf der Frequenz 94.2 MHz einschalten. Hinweise würden auch über die Warn-App Nina des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verbreitet.

Auch in Much heulen die Sirenen ab kommender Woche nur noch, um die Bevölkerung zu warnen. Die Feuerwehr setze damit eine Empfehlung des Landes Nordrhein-Westfalen um, teilte der Mucher Feuerwehr-Pressesprecher Markus Frohn mit.

Nach der Aufarbeitung der Flutkatastrophe kam die Landesregierung zu dem Schluss, dass den Sirenen eine stärkere Bedeutung in der Bevölkerung zukommen müsse. Eine Expertengruppe, in der Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg eine wichtige Rolle spielte, erarbeitete eine Reihe von Vorschläge und Veränderungen.

Hennef schafft neue Sirenen an

„Der Sirenen-Warnton muss als Weckruf in der Bevölkerung präsent sein“, findet Frohn. Die Gemeinde Much will zudem weitere Sirenen installieren. Im Dezember wurde ein Antrag auf die Förderung von sechs zusätzlichen Sirenen gestellt.

Da der Fördertopf des Bundes bereits leer war, ist nun vorgesehen, zunächst drei dieser Anlagen aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Einem entsprechenden Antrag stimmte kürzlich der Rat der Gemeinde zu.

Einen anderen Weg geht Hennef. Die Stadt an der Sieg wird weiterhin an der Alarmierung per unterbrochener Heulton zu bestimmten Anlässen festhalten. Am Mittwoch passierte das zwei Mal, am frühen Morgen gegen 6 Uhr und am späten Abend kurz vor 23 Uhr. In beiden Fällen mussten mehrere Einheiten zum Löschen ausrücken.

Die Wehrleitung hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob das in Zeiten von Funkmeldeempfänger noch notwendig ist. Und ist zu dem Schluss gekommen, dass bei „extrem zeitkritischen Anlässen“ weiterhin per Sirene alarmiert werden soll.

Das sind solche, bei denen Menschenleben in Gefahr sind oder hoher Schaden zu erwarten ist, also bei Großbränden, etwa in Tiefgaragen, oder Unfällen mit eingeklemmten Personen. Bei allen anderen Gelegenheiten läuft der Ruf auf die „Piepser“, die die Einsatzkräfte in der Regel bei sich tragen.

Im vergangenen Jahr wurde die Hennefer Feuerwehr fast 600 Mal gerufen, in rund 96 Prozent der Fälle ohne Sirene. Dennoch bleibt die Wehrleitung bei ihrer Haltung. Hennef ist mit 105 Quadratkilometern die zweitgrößte Flächengemeinde im Kreis.

Kommunen, die nun den Verzicht erklärt haben, seien kleiner oder städtischer geprägt, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Vitiello. Die Sirene wird als redundantes System genutzt, wie Vitiello erklärt. Wenn der Strom ausfällt oder die Funkverbindungen nicht stabil sind, Melder dadurch nicht mehr auslösen, funktioniere sie immer noch.

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Außerdem werde so die Bevölkerung sensibilisiert. Hennef will 2022 sogar 23 neue Warnsirenen anschaffen. Sie sollen die vorhandenen 17 ersetzen. Der Bund hat eine Förderung in Höhe von 694.000 Euro zugesichert.

„Das ist eine große Investition in die Verbesserung unseres Katastrophenschutzes,“ so Bürgermeister Mario Dahm. „Die neuen Sirenen arbeiten unabhängig vom Stromnetz, sind mit Lautsprechern ausgestattet und decken das gesamte Stadtgebiet im Radius der Wohnbebauung ab.“