Der 100-Kilometer-Lauf in Biel ist das bekannteste Rennen der Welt über diese Distanz.
14 Stunden auf der StreckeEitorfer bewältigt 100-Kilometer-Lauf in der Schweiz
Er schaffte schon die „12-Ender-Challenge“, lief in Südafrika und Australien. Nun ist der Eitorfer Jörg Löhr um eine Grenzerfahrung reicher. Er absolvierte das bekannteste 100-Kilometer-Rennen der Welt im österreichischen Biel. Als einer von 617 Läuferinnen und Läufern startete der Eitorfer bei den Bieler Lauftagen am Fuße des Juragebirges. Gereizt habe ihn diese Distanz und auch die Strecke, die eine Legende unter den 100-Kilometer-Läufen ist, schon länger, sagt der 60-Jährige.
Neugierig sei er gewesen, „wie sich das anfühlt. Ultras mit 65 Meilen bin ich ja schon gelaufen“, sagt Löhr. Aber: In der Schweiz war nicht nur die Länge, sondern auch die Steigung auf der Strecke zu meistern. Nach seinem Start um 22 Uhr musste er insgesamt 800 Höhenmeter bewältigen, eine echte Herausforderung sei das gewesen. Unterstützung aber gab es von den Zuschauern am Wegesrand: „Bis in die frühen Morgenstunden saßen sie vor der Tür und feierten uns mit dem typischen Hopp-Hopp und Allez-Allez“, erzählt der Ausdauersportler.
Die ersten 50 Kilometer habe er noch gut meistern können, aber ab Kilometer 65 „ging es an die Substanz. Der Wille musste das Kommando übernehmen“, so Löhr. 24 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien dann auch vorzeitig ausgeschieden. Löhr aber kämpfte sich durch, mit der Stirnlampe lief er in der Nacht, bis der Morgen anbrach, die letzten 25 Kilometer absolvierte er in der prallen Sonne und kam nach etwas mehr als 14 Stunden ins Ziel.
„Ich wusste vorher nicht, ob ich das schaffen würde, ich wusste während des Laufens nicht, wie ich das schaffe – und hinterher wusste ich nicht, wie ich das geschafft habe“, erinnert er sich lachend. Seine Zeit sei für ihn nicht ausschlaggebend, nur, dass er durchgehalten habe, betont der Läufer, der eine Vorliebe für Bitterschokolade hat und auch gerne mal ein Bier trinkt. „Ich bin ja kein Asket!“