AboAbonnieren

BürgerdialogAnwohner diskutieren mit Bürgermeister über Gestaltung des Eitorfer Markts

Lesezeit 3 Minuten
Bürgermeister, Stadtverwaltung und Stadtplanungsbüro haben auf dem Marktplatz das Gespräch mit den Bürgern gesucht, um einen Kompromiss für die Gestaltung der Fläche zu suchen. Gespräche im Pavillon.

Bürgermeister, Stadtverwaltung und Stadtplanungsbüro haben auf dem Marktplatz das Gespräch mit den Bürgern gesucht, um einen Kompromiss für die Gestaltung der Fläche zu suchen.

Bürgermeister Reiner Viehof, Mitarbeiter der Verwaltung und des Stadtplanungsbüros Dr. Jansen sprachen mit Bürgerinnen und Bürgern.

„Wie bekommen wir Eitorf gut entwickelt, um Parken, Gastronomie, Gastronomie und Aufenthaltsqualität gut miteinander zu verbinden?“ Diese Frage stellte Bürgermeister Rainer Viehof. Mit Mitarbeitern aus seiner Gemeindeverwaltung und aus dem Büro für Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen lud er zum Austausch über die künftige Gestaltung des Marktplatzes auf die temporär geschaffenen „Markt-Terrassen“ ein.

Damit machte er sich offensichtlich nicht nur Freunde. Einige der diskutierfreudigen Besucher meinten, durch den Bürgerentscheid vom Juni 2019 sei doch längst entschieden, dass die Parkplätze auf der Fläche blieben. Genau da wollen Viehof und die Stadtplaner aber ran. Mit den Möbeln aus dem Zukunftsnetz Mobilität NRW von „Go Rheinland“ ist eine Ecke des Platzes seit Anfang Juli und noch bis Ende August möbliert und damit autofrei.

Die eine Hälfte ist komplett dafür, die andere komplett dagegen.
Iris Prinz-Klein, Beigeordnete

Von der begleitenden Online-Umfrage berichtete die Beigeordnete Iris Prinz-Klein: „Die eine Hälfte ist komplett dafür, die andere komplett dagegen“, lautete ihre erste Einschätzung. Und ähnlich ergab sich auch das Bild aus der Befragung. Mit Fragebogen ausgerüstet, schnappten sich die Geschäftsführerin des Stadtplanungsbüros, Ursula Mölders, und ihre Mitarbeiter sowie Michaela Straßeck-Knipp und Marius Röhnisch aus der Verwaltung die vorbeikommenden Passanten.

Sie fragten nach ihren Wünschen und Vorstellungen zum Zentrum des Ortes. Die waren vielfältig. Vehement traten die Befürworter des Park-Marktplatzes für die Erhaltung der Stellplätze auf. Ihr Hauptargument: die Situation des Einzelhandels, der auf den Verkehr angewiesen sei. Doch ergaben sich in den Gesprächen schon Ideen für Kompromisse.

Auf dem Marktplatz sind derzeit die temporären „Markt-Terrassen“ aufgebaut worden.

Auf dem Marktplatz sind derzeit die temporären "Markt-Terrassen" aufgebaut worden.

So könnte die Zahl der Parkmöglichkeiten von 60 auf 30 halbiert oder das Parken am Abend eingeschränkt werden, um dann mehr Aufenthaltsqualität zu haben, mit mehr Platz für Außengastronomie etwa. Es stand dann aber auch die Frage im Raum, was da stattfinden solle, wenn der Marktplatz am Abend und an den Wochenenden frei von Autos sei.

Monika Kachel fand die Aktion mit den Möbeln gut, „wenn die nicht so hässlich wären“. Gern beteiligte sie sich an der Umfrage: „Das finde ich super. Irgendwann müssen die Leute aufwachen.“ Sie wünscht sich unter anderem Wasserspiele und bequeme Bänke. „Die Läden einbeziehen, das ist wichtig“, merkte Wally Bock-Striebe an und zeigte sich ansonsten für eine Umgestaltung offen: „Grün und Pflanzen sind immer schön.“ Ihr Partner Bernd Goch nannte eine Bedingung: „Der Reibekuchenstand muss bleiben.“

Bislang, so meinte Mölders, „gibt es keinen Anlass, sich hier aufzuhalten“. Sie wünsche sich, dass eine neue Planung möglichst viele Interessen zusammenfasse. „Viele, die ich gefragt habe, sind dafür, dass ein Teil der Stellplätze wegkommt.“ Dafür solle es Bänke und Schatten geben, wichtig sei die Barrierefreiheit.

Rainer Viehof plädierte für die „Kunst des Konsens. Wir müssen miteinander reden“. Dafür müsse der Platz „komplett neu gedacht“ werden.