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Jahrbuch25 Geschichten erzählen über den Rhein-Sieg-Kreis als alte und neue Heimat

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Blick über den Siegburger Markt, wo sich die Geschäftshäuser der Familien Przedecki und Wagner befanden.  

Rhein-Sieg-Kreis – Erst in der vergangenen Woche hat Landrat Sebastian Schuster wieder 60 Menschen im Rhein-Sieg-Kreis die Urkunde zur Einbürgerung überreicht: „Ich habe den Menschen gesagt, dass sie ihre Heimat nicht vergessen sollen, aber dass Deutschland als neue Heimat auch eine Chance ist.“

Diese Geschichte erzählte Schuster am Montag bei der Vorstellung des neuen Jahrbuchs des Rhein-Sieg-Kreises und schlug damit eine Brücke zum Themenschwerpunkt der 38. Ausgabe dieser Visitenkarte kultureller und historischer Ereignisse. „Zu Hause – Der Rhein-Sieg-Kreis als alte und neue Heimat“ lautet der Untertitel des frisch gedruckten Jahrbuchs, das mit einer Auflage von 3000 Exemplaren ab sofort zum Preis von 13.50 Euro käuflich zu erwerben ist.

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Musa Ataman in jungen Jahren bei der Zeitungslektüre. 

„Ich bin stolz auf das Produkt“, betonte der Landrat und dankte dem Redaktionsteam, den Autoren und den Sponsoren. 25 Beiträge mit 400 Abbildungen auf 196 Seiten beinhaltet das Jahrbuch, 28 Autorinnen und Autoren waren insgesamt daran beteiligt.

Die Idee zu dem neuen Schwerpunkt hatte der Troisdorfer Erkan Zorlu. Am Beispiel des kulturpolitischen Sprechers der Grünen im Kreis, der auch Mitglied im Landesintegrationsrat ist, schildert Michael Solf in seinem Beitrag „Wir sind Rheinländer“ eine gelungene Integration.

Ukraine-Krieg zum Einstieg

Alexandra Lingk ging als federführende Redakteurin bei der Vorstellung des Jahrbuch auf die einzelnen Beiträge ein. Gleich im ersten Kapitel geht es um den Krieg in der Ukraine und den Rhein-Sieg-Kreis als Zufluchtsort. Danach folgen viele persönliche Geschichten.

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Künstler Giovanni Vetere bei einer Zugfahrt in den 60er Jahren. 

So berichtet Antonio Casellas y Besa von seiner Familiengeschichte und der Flucht aus Katalonien. Adham Sourani beschreibt als Syrer seine verlorene Heimat und das neue Leben in Siegburg. Der Wachtberger Sandro Togni ist Gastronom aus Leidenschaft, Alexandra Lingk beschreibt seinen Weg von der Lombardei ins Rheinland.

Über den Künstler Giovanni Vetere weiß vermutlich niemand besser Bescheid als seine Tochter Carmen Clea Vetere. Im Fall des Integrationskämpfers Musa Ataman liegt der Fall ähnlich. Hier schildert seine Tochter Jinda Ataman sein Wirken und den Weg vom Euphrat zum Rhein.

Rückblick zum Ausklang

Weitere Themen mit dem intensiven Blickwinkel für alte und neue Heimat sind Geschichten über Vertreibung, das Schicksal ostjüdischer Zuwanderer in Siegburg, Herkunftsgeschichten junger Menschen am Hennefer Carl-Reuther-Berufskolleg und ein Beitrag über 70 Jahre Bunzlauer Heimatzeitung. Peter Börner berichtet im Gespräch mit dem ehemaligen Kreiskulturamtsleiter Rainer Land über die Heimat aus der Sicht eines Heimatvertriebenen. Börner ist ehemaliger Vorsitzender der Bundesheimatgruppe Bunzlau. Es sind besondere Menschen mit besonderen Geschichten.

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Das Jahrbuch stellten der Landrat Sebastian Schuster (rechts), die  federführende Redakteurin Alexandra Lingk (Zweite von rechts) und einige der Autoren vor.  

Es gibt zudem einen Betrag über Migration und Integration in Meckenheim, Auswanderung im 19. Jahrhundert aus dem Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises in die Vereinigten Staaten, Austausch durch Städtepartnerschaft am Beispiel der Aktivitäten des Troisdorfer Partnerschaftsverein sowie eine Momentaufnahme des ehrenamtlichen Engagements im Rhein-Sieg-Kreis zum Thema Flüchtlinge.

Zum Abschluss findet man im letzten Drittel des Jahrbuchs traditionell wieder Streiflichter als Rückblick vom 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022 sowie die Verdienstorden, die der Kreis in diesem Zeitraum vergeben hat.

Schlussendlich verriet Alexandra Lingk auch schon das Thema das nächsten Jahrbuchs, das sich dann mit dem ehrenamtlichen Engagement beschäftigen wird.