Wohnungsbau in MuchBaugebiet in Marienfeld rückt näher
Much – Rund zwei Jahre hat das Baugebiet Stockemssiefen am Rand des größten Mucher Außenortes Marienfeld auf Eis gelegen. Jetzt geht es dort mit einem Erschließungsträger weiter. Der Planungs- und Verkehrsausschuss hat jetzt einstimmig beschlossen, den Bebauungsplan mit leichten Änderungen wieder öffentlich auszulegen. Das war nötig, weil das Projekt seit Januar 2016 in den Schubladen gelegen hatte. Außerdem musste nach so langer Zeit der Umweltbericht für das Baugebiet neu erstellt und aktualisiert werden. Insgesamt werden in nächster Zeit rund 110 Baugrundstücke in der Gemeinde Much erschlossen.
Much ist Zuzugsgebiet
Dass die Gemeinde als nördlichste Kommune im Bergischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises Zuzugsgebiet ist, macht sich nicht zuletzt an den Bauaktivitäten fest. Erst im Dezember war das Verfahren für das neue Baugebiet Gippenstein West im Nordwesten des Hauptortes in Gang gesetzt worden. Dort sollen an der Landstraße 312 etwa 57 Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt bis zu 75 Wohneinheiten entstehen. Auch für eine Kindertagesstätte ist dort Platz.
In Marienfeld ist neben einer Kindertagesstätte bereits die Grundschule vorhanden. Beide liegen unmittelbar neben dem neuen Baugebiet und sind zu Fuß zu erreichen. Vorgesehen sind in Marienfeld circa 50 Grundstücke für Einzelhäuser. Auf einzelnen Grundstücken sind auch Doppelhäuser möglich. Unter dem Strich könnten bis zu 65 Wohneinheiten entstehen, heißt es im Plan.
Baurecht bis zum Herbst
Schon jetzt seien etwa 40 der 50 Bauplätze für private Häuslebauer reserviert, berichtete der Beigeordnete Karsten Schäfer im Gespräch mit dieser Zeitung. Er geht davon aus, dass bis zum Herbst in Marienfeld Baurecht vorhanden ist. Dann könnten auch die ersten Grundstücke den Besitzer wechseln.
Den Beschluss, den Bebauungsplan Stockemssiefen aufzustellen, hatte der Mucher Planungs- und Verkehrsausschuss bereits im März 2013 gefasst. Noch im Frühjahr des gleichen Jahres wurde die Öffentlichkeit zum ersten Mal, mit der Vorlage des fertigen Planes schließlich im Sommer 2015 abschließend beteiligt. Im Januar 2016 entschied der Gemeinderat über die Eingaben.
Dass die Grundstücke im Gebiet Stockemssiefen bislang nicht erschlossen wurden, erklärt die Gemeindeverwaltung mit unterschiedlichen Interessen von Grundstückseigentümern, die zu Änderungen und Einschränkungen geführt hätten.
Investor hat Land erworben
„Mittlerweile wurden die Grundstücke des Plangebietes von einem Erschließungsträger erworben, der auch die Kosten des Bebauungsplanes und der Erschließung tragen wird“, hieß es in der Vorlage des Planungs- und Verkehrsausschusses. Mit dem Erschließungsträger wird die Gemeinde einen Vertrag abschließen.
Einwände gegen den neuen Bebauungsplan habe es seinerzeit vor allem wegen des zusätzlichen Verkehrs auf den Marienfelder Straßen insgesamt und speziell rund um Kindergarten und Schule gegeben, berichtete der Beigeordnete Schäfer. Das sei auch jetzt wieder kritisiert worden. Speziell für Kindergärten werde aber erst ein Wert von 1600 Autos pro Stunde als bedenklich eingestuft. In Marienfeld würden mit Stockemssiefen aber nur 600 Fahrzeuge pro Stunde prognostiziert, erklärte der Beigeordnete.
Das neue Baugebiet wird im Westen von der Marienstraße, im Norden von der Oberdörfer Straße umschlossen. An beiden Straßen gibt bereits bebaute Grundstücke. Im Süden führt die Mucher Straße am Baugebiet vorbei. Dort ist ein Grünstreifen geplant. Eine zusätzliche Zufahrt von dort haben die Baubehörden abgelehnt. Die Baugrundstücke werden durch ein kleines Straßennetz erschlossen.
Teil des Bebauungsplanes sind Vorschriften, nach denen das Gelände rund um die Häuser zu bepflanzen ist. Nach wenigen Jahren werde sich das neue Baugebiet in die umgebende Landschaft eingliedern, wird dort ausdrücklich prognostiziert.