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Technik- und Bauernmuseum MuchTräume aus Emaille in einer Sonderausstellung

Lesezeit 3 Minuten
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In seiner Emaille-Ausstellung  präsentiert Sammler Gerhard Schlimbach auch einen Kaffeeröster.

  1. Das Museum in Much ist in diesen Wochen ein Mekka für Emaille-Fans.
  2. Der Kölner Gerhard Schlimbach hat für die Ausstellung eine komplette Küchenausstattung zur Verfügung gestellt.

Much – Die Älteren werden sich erinnern: Bevor Plastikdosen, Kunststoff-Flaschen, bunte Trinkbecher und Tassen den Markt eroberten, waren die Tassen schwerer, die zum Picknick auf der Wiese oder zum Wandern in den Berge mitgenommen wurden. Sie waren aus Metall gemacht, das mit einer meist weißen Schicht aus Emaille überzogen war.

Das galt auch für Suppenlöffel und Putzeimer daheim. Bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren Küchengeräte aus Emaille in nahezu jedem Haushalt vertreten. Diesen Metall-Gegenständen, denen mal kunstvoll, mal schlicht ein Überzug aus farbigen Silikaten und Oxiden eingebrannt wurde, widmet sich eine Sonderausstellung im Technik- und Bauern-Museum in Berzbach.

In die Zukunft als Verein

Seit kurzem führt ein Verein das Technik- und Bauernmuseum Berzbach. Darauf hatten Margret und Karl-Josef Haas, die das Museum in ihrem ehemaligen Bauernhof gegründet hatten, schon länger hingearbeitet.

Inzwischen ist der Verein offiziell anerkannt, Karl-Josef Haas ist Vorsitzender, Karl-Heinz Ludwig sein Stellvertreter. Karl-Heinz Diederichs ist Kassierer Schriftführer ist Thomas Maffei von der Gemeinde Much, seine Stellvertreterin Margret Haas. Eckart Hilmer ist Ansprechpartner für Ausstellungen und Projekte.

Die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen soll Gerlinde Knipp aktivieren. Karl-Heinz Ludwig kümmert sich um das Wagenbauerhandwerk, Bernd Koch um technische Fragen im Wasserpark. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 24 Euro, Familien zahlen 36 Euro, Firmen und Einrichtungen 50 Euro im Jahr. (sp)

Seit Ende der 80er Jahre kann es Gerhard Schlimbach nicht lassen, auf Flohmärkten Ausschau nach Küchengeräten zu halten. „Die Sucht hat bisher nicht nachgelassen“, räumt er selbst ein. An die 2000 Stücke hat er zusammengetragen.

Hätte er nicht einige weiterverkauft, wären es noch mehr. Mehr als 1500 Stücke seiner Sammlung hat der Kölner mit familiären Wurzeln in Much in den vergangenen Wochen liebevoll für die Ausstellung dekoriert.

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Von wegen Flüssigseife aus dem Spender: Mit Sand, Soda und Seife wurde geschrubbt.

Je ein emaille-marmorierter Blechbecher für Sand, Seife und Soda auf dem passenden Regal erinnern an eine Zeit, als Flüssigseife-Spender am Waschbecken noch nicht bekannt waren. Eine dazu passende Metallhalterung für Putzmittel, auf der die Produktnamen prangen, erinnern an die Marken, die damals den Markt beherrschten. Dass der Spruch „Bei Ordnung in Küche, Keller und Haus bleibt Segen, Friede und Wohlfahrt nicht aus“ sich damals an die klassische Hausfrau richtete, ist heute wohl eher kritisch zu betrachten.

Neben Marzipanformen aus Blech, Terrinen, Soßentöpfchen mit Ausguss am Boden für wenig Fett oder viel Fett am oberen Rand, neben Messbechern aus Glas und vielen Kannen hat Schlimbach auch eine ganze Küche aufgebaut. „So eine Ausstattung konnte sich damals aber wohl kaum jemand leisten“, sagt er.

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Das Fettlöffelblech ist nicht nur emailliert, sondern auch mit Blumen und einem Sinnspruch verziert.

Rund um den Luxusherd, der nur von einem belgischen Pendant mit zwei Backöfen noch übertroffen wird, steht alles, was Hausmann oder -frau sich erträumen konnten. Ein Löffelblech fällt ins Auge und ein komplettes Topfset aus Emaille. Ein Regal für die Holzgeräte ist auch dabei.

Reiskugeln lassen erahnen, wie die Köchinnen wohlgeformte Halbkugeln auf die Teller zauberten. Gerhard Schlimbach hat Teile seiner Sammlung schon in den Freilichtmuseen in Kommern und Lindlar gezeigt, die Auswahl in Berzbach ist allerdings deutlich größer.

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In einer speziellen Halterung warten Persil, Ata und Imi auf ihren Einsatz.

Eröffnung ist am Samstag, 5. Oktober, 11 Uhr im Technik- und Bauernmuseum in Much, Berzbach 20. Bis Sonntag, 3. November, freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und jeden dritten Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Sonderöffnungszeiten sind mit Margret und Karl-Josef Haas (02245/46 23) vereinbar.