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100 Jahre in BewegungTuS Winterscheid in Ruppichteroth feiert Jubiläum mit Festkommers

Lesezeit 3 Minuten
Der TuS Winterscheid feierte sein 100-jähriges Bestehen in der Reithalle der Familie Willms. Frank Unglauben gratulierte dem Rollstuhltischtennis-Team zum Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Der TuS Winterscheid feierte sein 100-jähriges Bestehen in der Reithalle der Familie Willms. Frank Unglauben gratulierte dem Rollstuhltischtennis-Team zum Aufstieg in die 1. Bundesliga.

800 Mitglieder machen mit, der TuS Winterscheid ist nach eigenen Angaben der mitglieder- und abteilungsstärkste Verein in der Gemeinde.

Das Ambiente war passend für das Jubiläum. Hubert Willms hatte seine Reithalle für die Festivitäten des TuS Winterscheid zum 100-jährigen Bestehen bereit gestellt. Das brachte ihm und seiner Frau beim Festkommers stehende Ovationen der mehr als 300 Gäste ein.

Der Vorstand hatte sich und seinen Mitgliedern ein großes Fest gegönnt. Viele Reden gab es nicht, der stellvertretende Vorsitzende Frank Unglauben führte im launigen Duktus, immer wieder das Trikot wechselnd, mal eben durch ein Jahrhundert. Eine eigene Hymne konnte er präsentieren und begrüßte Gäste, darunter Ehrenmitglieder und Ehrenvorsitzende sowie Bürgermeister Mario Loskill.

Hubert Willms und Angelika Schwalber wurden gefeiert, weil sie ihre Reithalle zur Verfügung gestellt hatten und großzügige Spnsoren sind.

Hubert Willms und Angelika Schwalber wurden gefeiert, weil sie ihre Reithalle zur Verfügung gestellt hatten und großzügige Spnsoren sind.

Mitgliederstärkster Verein in der Gemeinde Ruppichteroth

Allein die Aufzählung der 15 Abteilungen – Unglauben kam dem legendären Schnellsprech-Moderator Dieter Thomas Heck sehr nahe – nahm einige Zeit in Anspruch. Immerhin 800 Mitglieder machen mit, der TuS Winterscheid ist nach eigenen Angaben der mitglieder- und abteilungsstärkste Verein in der Gemeinde.

Als Unglauben die Abteilungs- und Übungsleiter bat, sich zu erheben, war das ein beeindruckendes Bild. Die Leiter seien fast durchweg ehrenamtlich aktiv, lobte Loskill. Insbesondere die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Verwaltung hob er hervor. Namentlich nannte er neben Unglauben den Vorsitzenden Detlev Jung, Geschäftsführer Stefan Schrahe und Kassenwartin Ricarda Halber.

Die Mitglieder des Männerturnens, das es von 1976 bis 1986 gab. Eine Gruppe Männern sitzt in einem Kreis auf dem Boden.

Die Mitglieder des Männerturnens, das es von 1976 bis 1986 gab.

Sportlich erwähnte er den Fast-Aufstieg der 1. Fußball-Mannschaft sowie den Aufstieg des Rollstuhltischtennis-Teams in die 1. Bundesliga. Erstmals in der Vereinsgeschichte gelang es ihnen, alle 14 Saisonpartien zu gewinnen. Mit Liselotte Schwaderlapp sowie den Bands Jot drop und den Klüngelköpp wurde das Jubiläum rauschend gefeiert.


Aus der Geschichte

Im Frühjahr 1923 war aus dem Jungmännerverein auf Betreiben von Lehrer Prange der „Turnverein Siegfried 1923 Winterscheid“ hervorgegangen. Erster Vorsitzender war Pastor Toussaint Quadflieg. 1929 bildete sich eine Gruppe Fußballbegeisterter, die sich alsbald dem Turnverein anschloss, es entstand der heute noch gültige Name Turn- und Sportverein Winterscheid.

In den Nachkriegsjahren ging es mit dem TuS wieder voran. Der Besitzer der Winterscheider Mühle, Wilhelm Scheppler, wurde erster Vorsitzender. 1955 gingen die Fußballer als TuS Winterscheid wieder an den Start. 1957 gründeten die Turner den „Jung-Siegfried TuS Winterscheid 1923“, da gab es noch keine Turnhalle. Es wurde in der Pausenhalle trainiert.

1961 zog Ministerialdirektor Dr. Cornelius von Hovora, Sportdezernent im Bundesinnenministerium, nach Winterscheid. Er sorgte für den Ausbau des Sportplatzes und den Bau einer Gymnastikhalle, regte 1970 die Zusammenlegung beider Vereine an. 1973 hatte der TuS schon rund 500 Mitglieder.

Dr. von Hovora initiierte 1978 noch die Gründung einer Tennisabteilung, eine Anlage wurde im Jahr darauf gebaut. Judo kam dazu, und 1979 hatte der Verein eine erste Winterscheider Frauen-Fußballmannschaft. 1997 wurde ein Vereinsheim gebaut, 2007 wurde die Sporthalle fertiggestellt, 2009 der Kunstrasenplatz eingeweiht. (rvg)