Vereinsbetrieb gefährdetPolitik streitet über Neubau einer Sporthalle in Seelscheid
Neunkirchen-Seelscheid – Über den Neubau einer Sporthalle ist ein politischer Streit entbrannt. Der TSV Seelscheid sieht sogar den Vereinsbetrieb gefährdet, wenn der Bau der „KulTurnhalle“ als Ersatz für die marode Sporthalle neben der Grundschule an der Breite Straße nicht realisiert wird, und ruft mit einem Musterbrief zum Protest auf.
Die CDU trifft sich am Wochenende zu diesem Thema zu einer Klausurtagung. Eine wichtige politische Entscheidung soll am Mittwoch der Haupt- und Finanzausschuss treffen.
Erste Pläne im Jahr 2016
Schon 2016 hatte die Planung der Halle mit ersten Gesprächen begonnen, bei einem runden Tisch wurde das Thema konkretisiert. Umsetzbar ist das Projekt „KulTurnhalle“ für die klamme Gemeinde nur mit Hilfe einer Förderung aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). Für die Planungsleistungen waren rund 225.000 Euro im Haushalt 2021 vorgesehen.
Da dieser Haushalt aber bislang nicht genehmigt wurde, ist kein Übertrag in den Haushalt 2022 möglich. Somit muss die Summe neu eingestellt werden, was bislang von der Politik aber nicht vorgesehen ist. CDU und Grüne haben im Ortsentwicklungsausschuss Mitte Januar den Beschluss vertagt.
Wenn die Verantwortlichen zu lange warten, droht die Frist für eine Förderung zu verstreichen. Damit würde ein Neubau in weite Ferne rücken. „Die Sachlage ist maximal kompliziert“, fasst Bürgermeisterin Nicole Berka zusammen. Mit ihrer Vorlage für den Ausschuss waren die Seelscheider Beteiligten zufrieden. Allerdings fehlten der CDU-Fraktion wichtige Inhalte für eine Entscheidung.
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„Wir stehen grundsätzlich zu der Entscheidung, dass die »KulTurnhalle« gebaut werden muss, aber es müssen alle Fakten auf den Tisch, und die Konsequenzen müssen klar sein“, betonte die CDU-Fraktionsvorsitzende Anke Nolte. Es gehe immerhin auch um Steuergeld. Offenbar sind der Fraktion die Unterlagen zugesagt worden, so dass am Wochenende darüber beraten werden kann.
Fakt ist, dass die Halle jetzt eine Energieschleuder ist. Für Ballsportarten fehlt der Prellschutz. Dennoch wird das 60 Jahre alte Gebäude fast ununterbrochen genutzt. „Kinderturnen, Rehasport und auch die Tischtennisspieler fürchten um ihre sportliche Heimat“, sagt Angelika Nickelsburg, Geschäftsführerin des TSV Seelscheid.
Der Musterbrief steht auf der Internetseite des Vereins.