Rathaus MuchMenschen mit Beeinträchtigung zeigen ihre lebensfrohen Bilder
Much – Der Kölner Dom im Lichterglanz war zweimal zu sehen. Zwei Mucher Künstler malten ihn jeweils auf eine ganz eigene unverwechselbare Weise. Das ist der Titel der Ausstellung „Farbenfroh & inklusiv“, die die „Stiftung Much – wir helfen weiter“ im Rathaus zeigt. Weitere Bilder laden zum Betrachten ein. Dazu werden Fotos gezeigt, die etwas von ihrer Entstehung erzählen.
Die Idee, einen professioneller Malkurs für Menschen mit Beeinträchtigungen anzubieten, wurde in einer Freizeitgruppe geboren, die Hildgard Langen und Doris Schlimbach für Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Webersbitze, die Wohngruppe Am Wahnbach und das Betreute Wohnen seit Jahren anbieten. Die Frage, wer die professionelle Anleitung bezahlt, beantwortete die Stiftung.
Stiftung übernahm die Kosten
Der erste Kurs, berichtete Hans-Willi Schlimbach bei der offiziellen Eröffnung der Schau im Foyer des Rathauses, sei wegen des augenscheinlichen Erfolges gleich von vier auf acht Sitzungen erweitert worden. Alle Beteiligten seien so beeindruckt gewesen, dass es in den vergangenen beiden Jahren Neuauflagen gegeben habe.
„Immer dienstags jeweils drei Stunden. Ich bin hin und wieder hingefahren, weil es so toll war“ berichtete Schlimbach, der das Projekt für die Stiftung betreute. Darüber hinaus habe es viele weitere Besucher im Garten des Künstlers Friedhelm Schlimbach in Oberheiden gegeben. „Wir haben das erst einmal ausprobiert, und dann folgte ein Kurs auf den anderen“, berichtete Hildegard Langen. Dass die Stiftung die Kosten übernahm, machte das möglich.
Dass es gar nicht so einfach war, die Bilder für die Ausstellung zu bekommen, berichtete Hans-Willi Schlimbach den Gäste der Vernissage. Einige der teilnehmenden Künstler hätten ihre Werke nicht herausrücken wollen. „Wir haben längst nicht alles bekommen, was wir wollten. Einige haben sich schlicht geweigert.“
Wie unterschiedlich Künstler ein und dasselbe Motiv sehen und umsetzen können, verdeutlichte Hans-Willi Schlimbach an Werken von Volker Bosbach und Klaus Goronczewski, die sich den Kölner Dom vorgenommen hatten. Bosbachs Werk, das die Architektur der Kathedrale thematisiert, zieren zwei Kölsch Gläser, das von Goronczewski sei „reiner Expressionismus“, ordnete Schlimbach ein.
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Sein Künstler-Namensvetter Friedhelm Schlimbach berichtete, dass er zwei Mitgliedern der Wohngruppen seine Laufbahn verdanke. Martin Steinecke und Volker Bosbach hätten bei einer Handwerksmesse vielen Jahren seine Bilder aufmerksam betrachtet und ihn ermuntert, so weiter zu machen.
Als „spannende Sache für die Künstler wie auch für die beteiligten Mitarbeiter bewertete der stellvertretende Bürgermeister Heinz Willi Ruiters die Workshops. Er dankte der Stiftung für ihr Engagement.