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Kirchplatz in MuchBürgermeister warnt bei Bürgerbegehren vor Kosten in Millionenhöhe

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Betonpflaster oder Naturstein: In Much wird um die Neugestaltung des Kirchplatzes gestritten.

Much – „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Bürgermeister Norbert Büscher bemüht das chinesische Sprichwort in Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung des Mucher Kirchplatzes und dem Bürgerbegehren gegen das vorgesehene Betonsteinpflaster.

Die „Bürgerinitiative zum Erhalt unseres schönen Kirchplatzes“, die die Verlegung von Natursteinpflaster fordert, muss 1120 Unterschriften sammeln, um erfolgreich zu sein. „Mittlerweile stellt sich für mich die Frage, ob es bei dem Bürgerbegehren überhaupt noch um die Frage des Materials geht oder vielmehr ein Zukunftsprojekt für Much verhindert werden soll“, äußert sich Büscher in einer Pressemitteilung.

Kirchplatz_Much_Umgestaltung

Der Kirchplatz in Much wird umgestaltet.

Die Politik habe sich aus Gründen der finanziellen Verantwortung für einen Betonstein mit Natursteinoberfläche entschieden. Der Bürgermeister erinnert an das Ergebnis der ersten Ausschreibung im Mai 2021, das zirka 600.000 Euro über der Kostenberechnung gelegen habe. Eine zweite Ausschreibung mit einem Betonstein mit Natursteinoberfläche habe ein Ergebnis im Rahmen der Kostenberechnung gehabt. Die Steinauswahl sei mit der Denkmalbehörde abgestimmt.

Der Haupt- und Finanzausschuss beschloss Mitte Dezember die Auftragsvergabe, Ende Januar soll die Baumaßnahme beginnen. Büscher warnt vor den finanziellen Auswirkungen eines positiven Bürgerbegehrens und Bürgerentscheids. Es käme zu „erheblichen Mehrkosten gegenüber dem Betonstein“ von 625.000 Euro. Zusätzlich schlage eine Umplanung mit 62.500 Euro und der „Schadensersatz Betonsteinpflaster“ mit 51.000 Euro zu Buche.

Mehrkosten durch Materialwechsel

Weitere Nachteile drohen laut Büscher, wenn die Platzgestaltung aufgrund eines Materialwechsels nicht innerhalb des Durchführungszeitraumes (bis 31. Dezember 2022) fertig werde oder gänzlich scheitere. So koste die Rückabwicklung je nach Baufortschritt bis zu 1,7 Millionen Euro. Die schon erbrachten Planungsleistungen werden in der Mitteilung mit 243.000 Euro beziffert, zurückzuzahlende Zuschüsse mit 459.000 Euro und bereits verausgabte Städtebaufördermittel mit 156.000 Euro.

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„Bevor Sie eine Unterschrift zum Bürgerbegehren geben, sollten Sie diese Zahlen und Fakten bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen“, appelliert der Bürgermeister an die Mucher Bürgerinnen und Bürger.