Auf der A59 bei TroisdorfPolizei greift Gruppe geflüchteter Menschen in Lkw auf
Rhein-Sieg-Kreis. – Fünf geflüchtete Menschen hat die Polizei am Donnerstagmorgen auf der Autobahn 59 zwischen Sankt Augustin und Troisdorf aus einem Lastwagen heraus festgenommen. Der Laster war aus dem belgischen Ostende kommend in Richtung Süden unterwegs gewesen. Für die Polizeiaktion wurde die Autobahn kurzfristig in beiden Richtungen gesperrt.
Der Anruf bei der Autobahnpolizei in Sankt Augustin lief kurz nach 9.30 Uhr auf. Lastwagenfahrer hatten beobachtet, dass bei einem Kollegen, der in Richtung Königswinter unterwegs war, die Plane des Aufliegers von innen aufgeschnitten wurde. Die Polizei vermutete nach dem Telefongespräch sofort illegal auf der Ladefläche Reisende an Bord. Sie ließ die Autobahn in beiden Richtungen sperren, um bei einer möglichen Flucht Gefahren zu vermeiden.
Fünf Männer auf der Ladefläche
In Höhe des Dreiecks Sankt Augustin stoppten Beamte den Lastwagen mit kroatischen Nummernschildern. Auf der voll beladenen Ladefläche befanden sich zwischen den Frachtstücken fünf Männer aus Afrika. Einer von ihnen habe sich bruchstückhaft auf Deutsch verständigen können, berichtete ein Beamter der Autobahnpolizei.
Die Beamten lotsten den Sattelschlepper zur Wache Sankt Augustin. Bei den anschließenden Vernehmungen stellte sich heraus, dass die Männer den Lastwagen in Ostende bestiegen hatten. Um nach England zu gelangen, quetschten sie sich zwischen die Ladung. Nach mehrstündiger Fahrt – Ostende liegt immerhin mehr als 350 Kilometer von Sankt Augustin entfernt – wollten sie sich am Morgen wohl versichern, dass sie auf dem richtigen Weg waren, und schnitten kurzerhand die Plane an zwei Stellen wenig unterhalb der Dachreling auf.
Weil die Männer keine Aufenthaltsgenehmigung für den Schengenraum besitzen, droht ihnen jetzt die Abschiebung aus Europa. Die Autobahnpolizei informierte die Ausländerbehörden und die Kriminalpolizei im Rhein-Sieg-Kreis zur weiteren Bearbeitung des Falles.
Der Lastwagenfahrer, der offensichtlich von den illegalen Passagieren nichts wusste, wurde samt Fahrzeug entlassen. Er versuchte noch an der Polizeiwache, die an den Außenwänden entstandenen Schäden zu reparieren, bevor er sich wieder auf den Weg machte.