Sankt Augustin – Ein 71 Jahre alter Motorradfahrer aus Siegburg ist am Dienstagmittag bei einem Unfall auf der Autobahn 560 lebensgefährlich verletzt worden. Daniel Frank, freiwilliger Feuerwehrmann aus Bonn, war zufällig gegen 13.20 Uhr in Richtung Bonn unterwegs, als er kurz hinter der Anschlussstelle Siegburg das Geschehen selbst beobachten konnte. „Der Mann zog mit seiner Maschine langsam immer weiter nach links, obwohl sich ein Auto näherte. Dann prallte er gegen den Kleinwagen, stürzte und schlug mit dem Kopf auf der Fahrbahn auf“, erinnerte er sich später.

Sofort stoppte er, wies andere Autofahrer an, den Rettungsdienst zu rufen und die Autobahn abzusperren, bevor er zu dem am Boden Liegenden eilte. Vor zwei Wochen erst hatte er einen weiteren Erste-Hilfe-Kurs für Einsatzkräfte absolviert. Dabei hatten sie insbesondere auch Wert gelegt auf Verletzungen bei Motorradfahrern.

Er versorgte und kümmerte sich um den 71-Jährigen, bis die Besatzung eines ebenfalls zufällig vorbeikommenden Krankenwagens, der auf der Gegenfahrspur stoppte, ihn ablöste. Frank schaute sich um und erschrak. „Die Leute haben keine Rettungsgasse frei gelassen. Dabei ist das so wichtig“, ärgerte er sich über die anderen Verkehrsteilnehmer.

Opfer wiederbelebt

Kurz darauf trafen der Siegburger Notarzt, ein Rettungswagen und die Streifenwagen der Polizei ein. Ein in Hangelar gelandeter Rettungshubschrauber, der in Hangelar einen Stopp eingelegt hatte, landete auf der A 560 und brachte einen zweiten Mediziner an die Einsatzstelle. Die Retter mussten das Opfer wieder beleben, bevor es in die Universitätsklinik nach Bonn gefahren werden konnte. Die Strecke in Richtung Bonn wurde bis gegen 16 Uhr komplett gesperrt, schnell bildete sich ein bis zu vier Kilometer langer Stau. Das Unfallaufnahmeteam der Kölner Autobahnpolizei sicherte die Spuren und rekonstruierte den Hergang. Die Feuerwehr unterstützte bei der Ableitung des aufgestauten Verkehrs. Auf den Nebenstrecken in Sankt Augustin und Siegburg kam es zu erheblichen Behinderungen.