76,8 Millionen EuroDas würden Menschen aus Rhein-Sieg mit dem Eurojackpot machen

Anja Müller aus einer Hennefer Lotto-Annahmestelle hält die Gewinnzahlen hoch, die im Eurojackpot gezogen wurden.
Copyright: Hauser
- Den Eurojackpot über rund 76,8 Millionen Euro hat eine Person aus dem Rhein-Sieg-Kreis gewonnen.
- Die Menschen gönnen dem Gewinner sein Glückslos, hätten allerdings auch selber viele Ideen, was sie mit dem Geld anfangen würden.
Rhein-Sieg-Kreis – „Das wertvollste Osternest steht in Nordrhein-Westfalen.“ So hatte Westlotto-Geschäftsführer Axel Kötter am Karfreitag den Millionen-Regen für den Gewinner des Eurojackpot kommentiert. 76 766 891 Euro und 40 Cent – diese atemberaubende Summe fließt auf ein Konto eines Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der am 24. März die richtigen Kreuzchen setzte: 9, 10, 19, 20 und 35 und die beiden Eurozahlen 3 und 4 machen ihn oder sie zum Multimillionär. Noch nie zuvor war eine Spielquittung über 8,50 Euro mehr wert als dieser größte jemals in Deutschland erzielte Lottogewinn.
In einer Lotto-Annahmestelle in einem Supermarkt in Hennef am Samstagnachmittag: „Sind Sie der Gewinner?“ Richard Schmitz lacht und antwortet vergnügt: „Haarscharf vorbei.“ Der Megagewinn lasse ihre Kunden nicht kalt, erzählt Anja Müller. Vor Arbeitsbeginn wurde die Verkäuferin des Schreib- und Tabakwarenladens bereits in einer Bäckerei angesprochen. „Na, war der Multimillionär schon da?“ „Alle gönnen dem Gewinner sein dickes Osterrei“, erzählt Müller.
Auch in der Eisdiele am Place Le Pecq ist die Nachricht vom Millionengewinn angekommen. Den Job den Nagel hängen? Nein, für Rainer W. Zaum ist das keine Option. „Wieso sollte ich wegen Geld etwas aufgeben, das mir riesige Freude und Spaß bereitet?“ So gesehen würde sich der Kinder- und Jugendcoach mustergültig verhalten. Denn die Lottogesellschaft rät dazu, auf dem Teppich zu bleiben. Leicht gesagt. Ute Zaum würde die Millionen nehmen, „mich aber nicht verrückt machen lassen“. Und sie würde sich einen Lebenstraum erfüllen, sich als Yoga-Lehrerin selbstständig machen.
„Im Augenblick sind viele Flüchtlinge aus Afghanistan hier“, sagt Sohaib Haqiqi. Der 16-Jährige wohnt mit seinem Bruder Benyamin in Kaldauen. „Ihnen und den anderen Flüchtlingen würde ich mit dem Lottogeld helfen, damit sie bald ein eigenständiges Leben führen können.“ Einen Teil des Geldes würde er behalten und in eine Ausbildung als Krankenpfleger investieren.
„Das ist einfach zu viel Geld“, findet Michael Kreuzner. Der Troisdorfer sieht die Euro-Million-Lotterie kritisch, er befürwortet einen Deckel. Achtmal in Folge war der Pot nicht geknackt worden. „Wahrscheinlich ist es erst mal ein Schock“, vermutet er. Vielleicht werde aber auch gerade irgendwo im Rhein-Sieg-Kreis verzweifelt nach der Quittung gesucht. Denn ohne dieses Zettelchen, kein Geld.