Solidarität122 Menschen lassen sich in Wesseling für leukämiekranken Ex-Prinzen typisieren

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Zu sehen ist eine Frau, die sich mit einem Wattestäbchen eine Probe an der Mundschleimhaut entnimmt.

Für Alexandra Laufenberg war es eine Herzensangelegenheit, an der Typisierungsaktion teilzunehmen.

Peter Kühweidler ist an Blutkrebs erkrankt. Die Suche nach einem Knochenmarkspender unterstützten viele Karnevalisten der Stadt.

Die Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmark-Spenderkartei (DKMS) war am Samstagmittag im Pfarrsaal St. Germanus noch nicht ganz eröffnet, da strömten auch schon die potenziellen Spender herein. Um den genetischen Zwilling für den ehemaligen Gastronomen, Freund, Weggefährten und Wesselinger Ex-Prinzen Peter Kühweidler zu finden, haben sich in nur vier Stunden 122 Menschen neu bei der DKMS registrieren lassen.

Zudem wurden 1810,35 Euro gespendet. „Zusammen mit dem bereits an die DKMS überwiesenen Geld für Peter ist die Aktion jetzt auch kostenmäßig gedeckt“, berichtete Mitorganisatorin Martina Engels-Bremer.

Erkranktem Wesselinger geht es nicht gut

Im März erhielt Peter Kühweidler die Diagnose Blutkrebs. Seit elf Wochen liegt er jetzt im Johanniter-Krankenhaus in Bonn. „Es geht ihm gar nicht gut“, berichtete seine Frau Angelika. Sie befand sich am Samstag in einem regelrechten Gefühlschaos – unsagbar besorgt, weil es ihrem Mann in den vergangenen Wochen zunehmend schlechter geht, und dann aber auch überglücklich, weil die Wesselinger „Karnevalsfamilie“ die Registrierungsaktion vorbereitet und organisiert hat.

„Und alle sind gekommen“, meinte sie fassungslos vor Freude und zählte auf: Die Stammgäste aus ihrem Restaurant und die vielen Freunde und Bekannten aus den Karnevalsvereinen, die Exprinzen und viele junge Leute, die sie gar nicht alle kennt. Viele Karnevalisten hatten Kuchen mitgebracht, der für den guten Zweck verkauft wurde. „Das können wir nie wieder gutmachen“, sagte Angelika Kühweidler.

Tatsächlich haben die Wesselinger Karnevalisten am Samstag bewiesen, dass Zusammenhalt für sie keine Floskel ist. Federführend waren es Martina Engels-Bremer, ihre Schwägerin Michaela Engels, der Wesselinger Postillione-Prinz Michael I., der Kommandant des Tanzcorps der Postillione Marius Heinlein und Ex-Prinz Moritz Poensgen von der Großen Wesselinger KG, die die Organisation für den Aktionstag übernommen hatten.

Mitgeholfen haben Mitglieder aller zwölf Wesselinger Karnevalsvereine – mehr als 30 Leute. Einige nutzten so wie Ex-Prinz Thomas Krusius von der KG Kornblumenblau die Gelegenheit und ließen als möglicher Spender in die DKMS-Datei aufnehmen. „Ich finde, dass es meine Plicht ist, mich heute hier registrieren zu lassen“, sagte auch Astrid Rave (54) von der Urfelder Prinzengarde.

Ehrenamtler im Einsatz

DKMS-Ehrenamtler Jörn Kleine-Weschede (22) begleitete mit seiner Kollegin Doro Fast den Aktionstag. Vor zwei Jahren habe er selbst einen Anruf bekommen und erfahren, dass er als Spender infrage kommen könnte. Es folgte eine genaue Blutuntersuchung und Gespräche, wie die Stammzellen-Spende abläuft. Vor einem Jahr hat er sich zudem entschieden, die DKMS neben seinem Jurastudium zu unterstützen.

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