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Kette und Trommel vom VaterEmotionale Proklamation von Prinz Michael I. in Wesseling

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist der Wesselinger Karnevalsprinz auf einer Bühne.

Ein Prinz wie aus dem Bilderbuch und mit rund 30 munteren und löstigen Postillionen im Rücken.

Prinz Michael I. erhielt in der Kronenbuschhalle die Kette, die schon sein Vater Jusch Engels als Präsident der Löstige Postillione getragen hatte.

Was für ein Fest! Nie schien die Kronenbuschhalle voller und nie schien das närrische Volk lauter gejubelt zu haben, als Prinz Michael I. (Engels) begleitet von den Kindern und Jugendlichen des Tanzcorps seines Vereins, den Löstige Postillione, zur Proklamation zur Bühne zog. Auf den Stühlen stehend umjubelten ihn am Samstagabend die Jecken. Doch das war erst der Anfang. Als Hausmeister trat im nächsten Moment Bürgermeister Ralph Manzke zum „Engels-Clan“ auf die Bühne, zusammen mit seiner Stellvertreterin Monika Engels.

Überhaupt schienen in diesem Moment viele Engels auf der Bühne – das merkte dann auch der Bürgermeister an. Dann aber wurde es emotional. Denn zusammen mit Monika Engels proklamierte „Hausmeister Manzke“ die neue Tollität und hängte ihm genau die Kette um, die schon der Vater von Prinz Michael I., Jusch Engels, als Präsident der Löstige Postillione vor vielen Jahren getragen hatte. Fehlte noch die Pritsche, die ihm der Präsident des Wesselinger Festkomitees, Lars Westfeld, überreichte.

Wesselinger Prinz besteht kölsches Diplom mit Auszeichnung

Um die kölsche Sprache von der Pike auf zu lernen, hat Prinz Michael I. im Vorfeld seiner Regentschaft sogar die Kölsch-Akademie besucht und das kölsche Diplom mit Auszeichnung bestanden. Klar sprach er in astreinem Kölsch zu seinem Volk: „Ich freue mich, dat da Saal esu voll es, met der Famillich, met Fründe, vun de Postilliöncher“, begrüßte er die Jecken, die sogar aus Steinheim, Kiel, dem Münsterland, Traunstein, der Schweiz, aus Kroatien, Neuhof, Kölle und aus Wesseling zu seinem Amtsantritt gekommen waren.

„Der Fastelovend föht uns hügg Ovend quasi us der ganze Welt hee zosamme“, sagte er und dankte allen, die zum Gelingen des Abends und seiner Regentschaft beigetragen haben. „Ich ben stolz dodrop, Prinz zo sin noh mi wie fuffzig Johr Postillione en Wesseling am Rhing“, setzte er seine Rede fort und gab dann sein Motto bekannt: „Fastelovend un der FC, dat es mi Ding, dat verbingk Wesseling un Kölle am Rhing“.

Kronenbuschhalle in Wesseling: Jubelrufe wollen kein Ende nehmen

Die Alaaf- und Jubelrufe wollten erst einmal gar kein Ende nehmen. Noch gefühlsbetonter wurde es, als Prinz Michaels Amtsvorgänger Sascha I. ihm eine Trommel schenkte, die vor allen Dingen auch deswegen einen so hohen emotionalen Wert hat, weil auch Vater Jusch Engels bereits als Prinz vor genau 40 Jahren mit der dicken Trommel öfter auf der Bühne gesehen wurde.

Als dann auch noch seine Frau und seine Kinder an die Bühne traten und das Plakat hochhielten, auf dem „Für den besten Papa der Welt“ stand, brauchte es einen Moment, bis sich der zum Prinzen gewordene 51-jährige Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der Engels & Schmitz GmbH die roten Sportschuhe angezogen hatte, um mit dem Tanzcorps der Löstige Postillionen zu zeigen, dass er auch ziemlich gut tanzen kann.