AboAbonnieren

UmweltschutzWesseling bekommt ein Klimaschutzkonzept

Lesezeit 2 Minuten
Bahnhof_Wesseling_Nord

Die Förderung des Radverkehrs – hier Stellplätze am Bahnhof Wesseling Nord – würde einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 

Wesseling – Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz hat einstimmig ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Wesseling beschlossen. Im Januar 2017 war die Verwaltung mit der Erstellung eines solchen Papiers beauftragt worden. Dafür hatte sich die Kommune das Beratungsbüro Ewko Thomas Bloch Consulting aus Brühl an die Seite geholt.

Thomas Bloch schärfte im Ausschuss noch einmal die Sinne der Ausschussmitglieder in puncto Klimaschutz und verwies auf die Dringlichkeit. Jeder müsse seinen Beitrag leisten, auch die Stadt.

Selbst wenn die Kohlenstoffdioxid-Emissionen in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen seien, steige der Ressourcenverbrauch massiv an. Deutschland verbrauche zurzeit deutlich mehr Ressourcen, als das langfristig möglich sei. „Wir dürfen das Wort »Wende« nicht nur als Begrifflichkeit sehen“, meint Bloch.

Mehr Engagement angeregt

Es brauche mehr Engagement in allen Bereichen. Es brauche Innovationen, Kümmerer, Vorbilder, aber auch eine erhebliche Kommunikation und sachliche Informationen – jedoch keine Panikmache. Dennoch kam er zu dem Schluss, dass es keine Alternative zum Klimaschutz gebe.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Stadt solle ein energie- und klimapolitisches Leitbild entwickeln. Bloch lobte die Wesselinger Verwaltung und die Stadtwerke. „Hier gibt es ideale Voraussetzungen“. Als nächste Schritte soll die Stadt Fördermittel für die Stelle eines Klimaschutzmanagers beantragen, ein Internetportal zur Öffentlichkeitsarbeit aufbauen, ein den Klimaschutzmanager begleitendes Management aufstellen und laufende Aktivitäten fortführen. 41 Vorschläge, wie die Stadt aktiv Klimaschutz betreiben könne, hat Bloch in seinem Konzept zusammengetragen. Diese sind in sieben Felder aufgeteilt. Einige Beispiele:

Leben und KonsumBloch schlägt vor, dass Wesseling „Fairtrade-Town“ werden könne. Das sorge für eine „Sensibilisierung von Konsumierenden und Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit bei Kaufentscheidungen und der Beschaffung“. Weitere Ideen sind, die Vermarktung regionaler Produkte zu stärken, Abfallvermeidung und Ressourcenschonung, ein Repaircafé, Tauschbörsen, die Idee einer „essbaren“ Stadt und solidarische Landwirtschaft.

MobilitätDer Ausbau von Mobilstationen, die Stadtwerke als Mobilitätsdienstleister, Aktionen zur Förderung des Radverkehrs, Förderung der E-Mobilität und den ÖPNV zu verbessern und attraktiver zu machen, gehören dazu.

WirtschaftHier könnten mehr Informationen zu Förderprogrammen und Antragsverfahren gegeben und die Energieeffizienz in den Unternehmen gesteigert werden. Außerdem schlägt Thomas Bloch vor, ein betriebliches Mobilitätsmanagement einzuführen und Gemeinschaftsprojekte zu initiieren.

Kommunale VerwaltungDie Stadt könnte eine Satzung zu Baustandards bei städtischen Gebäuden aufstellen und Klima- und Effizienzprojekte in Schulen etablieren.

EnergieversorgungErneuerbare Energien (vor allem solar) könnten ausgebaut, außerdem ein Arbeitskreis zur Abwärmenutzung der Industrie gebildet werden. Die Straßenbeleuchtung könnte auf LEDs mit intelligenter Steuerung umgestellt werden.

StadtentwicklungUnter anderem schlägt Thomas Bloch hier den Erhalt und die Schaffung von Grünflächen vor, außerdem eine Satzung zu Gründächern und eine klimagerechte Gartengestaltung.

Übergreifendes ManagementNeben dem neuen Manager und einem breiten Klimaschutzmanagement könnte ein Klimabeirat aus Bürgern gebildet werden.