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Frontmann im GesprächDomstürmer Micky Nauber besingt die Liebe – auch zu seiner Heimat Wesseling

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann schreibt etwas in sein Handy.

Neue Ideen für mögliche Songtexte notiert sich Micky Nauber immer direkt auf seinem Handy.

Liebe, auch zu seiner Heimatstadt Wesseling, ist ein wichtiges Thema in den Songs von Micky Nauber, dem Frontmann der Domstürmer.

„Ohne die Liebe gibt es auch kein Leben“, ist Micky Nauber, Frontmann der Domstürmer, überzeugt. Deswegen ist es ihm sehr wichtig, dass sich seine Liebe zu den Menschen, zur Musik und zu seiner Heimat auch in seinen Liedern wiederfindet. „Heimat, das ist für mich das Rheinland und ganz besonders der Rhein-Erft-Kreis“, sagt er. Dort habe er schließlich den größten Teil seiner Kindheit und Jugend verbracht.

„Da hängen viele schöne Erinnerungen dran.“ Heute wohnt der Musiker in Wesseling. Dort, aber auch bei den vielen Begegnungen, schöpft er die Kraft für seine Arbeit und die Ideen für seine Songs. Eigene Texte schreibt der inzwischen 53-Jährige schon seit seiner Kindheit. Gern besingt der Musiker in seinen Songs nicht nur die Liebe zu den Menschen, der Heimat und der Musik, sondern auch die Freude am Leben.

Betrübt über respektlosen Umgang

„Liebe funktioniert aber nur mit gegenseitigem Respekt“, sagt er. Dazu zähle der Respekt gegenüber der Natur und der Umwelt, vor allen Dingen aber auch der Respekt gegenüber den Menschen. „Wir sind doch alle gleich“, betont Nauber.

Doch manchmal betrübt es den Domstürmer, wenn er sieht, wie bewusst lieblos und respektlos Menschen miteinander, aber auch mit sich selbst und der Umwelt umgehen. In solchen Momenten muss er an seine Großeltern denken, die den Krieg hautnah erlebt haben. „Sie wissen, was es heißt, ohne Bleibe und Habseligkeiten zu sein“, sagt Nauber. Und trotzdem hätten sie und ihre ganze Generation angepackt, um die Heimat wieder aufzubauen.

Ein Man sitzt am Keyboard vor einem Bildschirm.

Micky Nauber am Computer, der mit Mikrophone zur Aufnahme und Keyboard ausstaffiert ist.

Schon als Jugendlicher und später auch als junger Erwachsener hat sich Micky Nauber mit den Themen Krieg und Flucht beschäftigt. Seine Großeltern wollten ihm aber nicht so viel erzählen. So hat er in Büchern über Menschen auf der Flucht im Zweiten Weltkrieg gelesen. Als Reaktion daraus sei der Hit „Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“ entstanden.

„Du singst mir aus der Seele“, hört Nauber oft von seiner Zuhörerschaft. Mitunter habe es während der Domstürmer-Konzerte sogar schon Tränen gegeben. „Und dann fällt es mir auf der Bühne echt schwer, nicht direkt mit zu weinen“, gesteht der 53-Jährige. „Lieder zu schreiben ist immer auch ein Seelenstrip“, sagt der Wesselinger Musiker.

Die Songs spiegeln immer auch meine ganz persönlichen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken wider.
Micky Nauber

Um authentisch rüber zu kommen, müsse man in seinen Texten eine ganze Menge von sich selbst preisgeben. „Die Songs spiegeln immer auch meine ganz persönlichen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken wider.“ So sei das auch bei „Mach dein Ding“. Damals habe er über die Verschiedenheiten der Menschen und ihre jeweiligen Besonderheiten und Talente nachgedacht.

„Jeder Mensch möchte doch auch ein bisschen Liebe und Glück“, ist er überzeugt: Deswegen sollten die Menschen ihr Talent nutzen, um damit sich selbst etwas Gutes zu tun und so vielleicht die Welt ein klein bisschen besser machen. Auch dem neuesten Song „Mir sin all do“ des Domstürmer liegen eigene Erfahrungen zugrunde.

Das Lied handelt von Menschen, die sich, wie im echten Leben, manchmal aus den Augen verlieren, doch zu festen Terminen, wie etwa am Elften im Elften wieder zusammenfinden. Micky Nauber besingt auch, wie wichtig es ist, diese gemeinsame Zeit gut zu gestalten und friedlich miteinander zu verbringen. „Denn was wir heute erleben, kann uns morgen keiner mehr nehmen“, sagt er. „Auch die Liebe nicht.“