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Verein finanziert die Kosten vorGKSC kickt nun auf Kunstrasen

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Das symbolische Band durchschnitten (v.l.) der zweite GKSC-Vorsitzende Josef Kurth, Sport-Dezernent Jens Menzel, Ortsvorsteherin Hannelore Pantke-Reinhardt, Hürths stellvertetender Bürgermeister Peter Prinz und der GKSC-Vorsitzende Dieter Hoffmann. ()

Hürth – „Ja“, nickt Joshua Meul überzeugt mit dem Kopf, der ist schon gut.“ Den gesamten Samstag verbrachte der Zehnjährige auf dem neuen Kunstrasenplatz der Sportanlage des GKSC Hürth in Gleuel und kickte, was das Zeug hielt.

„Es gibt schon Unterschiede“, gab der Mittelfeldspieler aus der D-Jugend des GKSC zu bedenken. Verschwitzt kam Joshua vom kleinen Spielfeld direkt neben dem großen Platz an der Barbarastraße, kurz bevor der Vorsitzende der Gleueler, Dieter Hoffmann, die neuen Kunstrasenplätze einweihte. „Das Kleinfeld hat keine Elastikschicht und ist so härter als der große Platz.“

Ascheplatz war Wettbewerbsnachteil

Vorbei sind die leidigen Zeiten, als die Jugendmannschaften und Seniorenteams der Gleueler auf Asche ihre Gegner empfangen musste. Joshua war froh: „Der ganz große Nachteil der Asche war, dass sie bei Regen ganz klumpig wurde, und die Stadt hat dann den Platz immer ganz schnell gesperrt.“

Der Weg von der roten Asche zum sattgrünen Kunstrasen war für den GKSC gar nicht so lang, wie man meinen könnte. „Es geht“, erklärte Geschäftsführer Stefan Kurth. „Vom ersten Brief an die Stadt ist bis heute gerade einmal ein Jahr vergangen. Das war nämlich am 21. August 2013.“

Vorsitzender Hoffmann sitzt daneben und nickt. „Alle sagen: Was Besseres konnte hier nicht passieren.“ Ulas Tut, Spieler der ersten Herrenmannschaft, bringt es auf den Punkt: „Hervorragend!“

Dabei war der GKSC zum Handeln gezwungen und nahm sein Schicksal gleich selbst in die Hand. Die Zahl der Abmeldungen gerade in den Wintermonaten hatte rapide zugenommen. Hoffmann: „Wir hatten die Abmeldung von 60 Kindern und Jugendlichen.“ Insgesamt hatte es der GKSC im Nachwuchsbereich zuvor auf rund 200 Kicker gebracht. Hoffmann und seine elf Vorstandsmitglieder beschlossen, die Kosten für den neuen Kunstrasenplatz vorzufinanzieren. Ansonsten wäre der GKSC laut Prioritätenliste der Stadt erst 2019 mit dem Bau eines neuen Untergrundes an der Reihe gewesen. Also finanzierte der Verein Gleuel-Knapsacker Sport Club die Kosten in Höhe von 460 000 Euro vor und schloss einen Erbpachtvertrag mit der Hürther Stadtverwaltung. Die Raiffeisenbank gewährte einen Kredit mit einer Laufzeit von vier Jahren über den gesamten Betrag. Die Stadtverwaltung übernahm als Sicherheit eine Bürgschaft. Jährlich erhält sie vom Land eine Sport-Pauschale in Höhe von 160 000 Euro. Hoffmann erklärte, dass 130 000 Euro im ersten Jahr an die Bank zurückgezahlt werden, in den drei Folgejahren je 110 000 Euro. „Die Zinsen für den Kredit müssen wir bezahlen, und dafür haben wir uns etwas einfallen lassen.“ Von Geschäftsführer Kurth kam die Idee der Rasenplatz-Patenschaften. „Der halbe Quadratmeter kostet 15 Euro. Mittlerweile wird die Idee toll angenommen, wir haben über 100 Paten.“ Bedenkt man, dass erst im April der erste Spatenstich war, so hat der GKSC sein Glück schnell gefunden. Derweil hat Joshua einen möglichen Vereinswechsel ebenfalls schnell ad acta gelegt.