St. Elisabeth-KrankenhausÄrzte kooperieren bei Brustkrebs

Sie stellten die Kooperation vor: (v.l.) Chefarzt Dr. Dirk Richter, Geschäftsführer Johannes Güsgen und Dr. Nina Schwaiger (4.v.l) aus Wesseling mit den Kollegen des St. Elisabeth-Krankenhauses aus Köln-Hohenlind, Dr. Claudia Schumacher (3.v.l.) und Horst Kugelmeier.
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Wesseling – Das St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind und das Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling haben eine Kooperation geschlossen. Während das Brustzentrum im St. Elisabeth-Krankenhaus als Spezialist für die Entfernung der Krebszellen gilt, wird Dr. Dirk Richter als Chefarzt der Plastischen Chirurgie in Wesseling künftig die Brustrekonstruktion mit Eigengewebe im Klinikum Hohenlind durchführen. „So wird den an Brustkrebs erkrankten Frauen medizinische Hilfe in einem Haus auf höchstem Niveau geboten“, sagte Dr. Johannes Güsgen, Geschäftsführer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses.
Zusammenarbeit von Vorteil für Patienten
Leicht haben es sich er und sein Kollege, Geschäftsführer Horst Kugelmeier vom St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln Hohenlind, jedoch mit der Entscheidung zur Kooperation nicht gemacht. „Bevor der Vertrag unterschrieben wurde, gab es eine Menge abzuwägen“, erklärte Güsgen in einem Gespräch am Mittwochvormittag. Denn ein bis zweimal im Monat wird nun sein plastischer Chirurg zusammen mit einem weiteren Kollegen aus Wesseling im OP in Hohenlind stehen.
„Aber wir haben ja auch ein Interesse, mit anderen Krankenhäusern zusammenzuarbeiten“, erklärte Güsgen. „Und hier haben sich zwei hoch professionelle Zentren zusammengetan“, sagte er.
Dabei ging die Anregung zur Kooperation zunächst von den Chirurgen der Gynäkologie in Hohenlind und der plastischen Chirurgie in Wesseling aus. „Wir haben dann unsere Geschäftsführer von der Idee überzeugen können“, meinten Dr. Richter und seine Kölner Kollegin Dr. Claudia Schumacher.
„Es ist eine Win-win-Situation für beide Krankenhäuser, aber vor allen Dingen für die Patientinnen“, betonte Güsgen. Tatsächlich biete die Kooperation den Patientinnen nämlich die Möglichkeit, das gesamte medizinische Spektrum, das bei einer Brustkrebserkrankung gebraucht werde, in einem Haus vorzufinden. Denn neben den reinen Operationsterminen sind natürlich auch Sprechstunden von Dr. Richter im St. Elisabeth-Krankenhaus vorgesehen.
Mitarbeiter werden intensiv geschult
Intensiv wurden zudem die Mitarbeiter der Kölner Klinik für das neue Aufgabengebiet geschult. Das Krankenhaus hat zudem gut 100 000 Euro in spezielle Instrumente, Monitoren zur Überwachung und ein Operationsmikroskop investiert. „Das Mikroskop ist identisch mit meinem hier in Wesseling“, sagte Dr. Richter.
Denn insbesondere bei der Eigengewebe-Rekonstruktion der Brust werden lediglich Bauchfett und Bauchhaut mit kleinen Gefäßen aus dem Bauchbereich geholt, um damit die Brust aufzubauen. In einer vier bis fünfstündigen Operation werden, so Richter, die millimeterkleinen Gefäße mit den im Brustbereich vorhandenen Blutgefäßen verbunden.
Allerdings könnte, wie Dr. Schumacher mitteilte, in gut 70 Prozent der Fälle ohnehin brusterhaltend der Krebs entfernt werden. In der Regel komme die Eigengewebeoperation nur dann zum Einsatz, wenn aus medizinischen oder persönlichen Gründen von Implantaten Abstand genommen wird.
Das St. Elisabeth-Krankenhaus gilt mit über 700 Primäroperationen bei Brustkrebs zu den größten Brustkrebszentren in Deutschland.