Frühblüher zeugen vom beginnenden Frühling und locken zu Spaziergängen ins Freie. Schlossparks und Wälder sind die idealen Orte dafür.
Frühblüher und alte BäumeSieben Orte für schöne Frühlingsspaziergänge in Rhein-Erft

Die ersten Krokusse blühen bereits ab Februar in den Parks. (Symbolbild)
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Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen lockt der beginnende Frühling ins Freie. Frühblüher wie Schneeglöckchen, Krokusse und Buschwindröschen sorgen bereits ab Februar für Farbtupfer in der erwachenden Natur.
Wo Sie im Rhein-Erft-Kreis schöne Frühlingsspaziergänge unternehmen können, erfahren Sie hier. Diese sieben Schlossparks und Wälder bieten sich dafür an.
Frühblüher im Schlosspark Brühl
Spazieren wie der Adel zwischen Springbrunnen und Zierbeeten, vorbei an Überbleibseln einer vergangenen Zeit. Die Brühler Schlösser Augustusburg und Falkenlust gehören zu den schönsten Ausflugszielen der Region, der Schlosspark ist gerade im Frühling und Sommer ein besonderes Highlight. Frühblüher machen den Schlosspark bereits im März zum hervorragenden Ort für einen farbenfrohen Frühlingsspaziergang.

Zwischen Springbrunnen und Zierbeeten spaziert es sich im Schlosspark Augustusburg in Brühl wie der Adel.
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Der Garten ist das Werk des französischen Gartenkünstlers Dominique Girard. Schwerpunkt der Gestaltung ist das von Alleen gesäumte barocke Parterre vor der Südseite des Schlosses. Ab 1842 gestaltete Peter Joseph Lenné Waldteile des Park zum Landschaftsgarten um. Parterre und Alleen blieben aber weitgehend erhalten. Eine Lindenallee stellte die Verbindung zum Jagdschloss Falkenlust her.
Die Parkanlagen von Augustusburg und Falkenlust gelten heute als bedeutendes Beispiel der europäischen Gartenkunst. Seit 1984 gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Schlosspark Brühl, Schlossstraße 6 in Brühl. Im März ist täglich von 8 bis 17 Uhr und im April von 7 bis 20 Uhr geöffnet.
Schlosspark Paffendorf in Bergheim
Der 7,5 Hektar große Park, der zum Schloss Paffendorf in Bergheim gehört, hat ausgedehnte Wasserflächen, alte Mammutbäume, Ginkgos und Riesenlebensbäume. Über acht ausgewählte Bäume und ihre Geschichten können Spaziergängerinnen und Spaziergänger bei einem Rundgang mehr erfahren. Eine Broschüre mit Lageplan hält alle Informationen zu den Bäumen bereit.
Seit 1958 ist das im 16. Jahrhundert erbaute Schloss Paffendorf im Besitz der RWE Power AG. Die damalige Besitzerin verkaufte, als der fortschreitende Tagebau Fortuna-Garsdorf die zum Schloss gehörenden Ländereien erreichte.

Eine Hummel fliegt eine violette Krokusblüte an. (Symbolbild)
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Im Schlosspark laden ein steinerner Pavillon und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. In der Brasserie im Schloss gibt es Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr Kaffee und Kuchen sowie weitere Speisen.
Schloss Paffendorf, Burggasse 1 in Bergheim-Paffendorf. Im März ist der Schlosspark samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ab April täglich von 10 bis 19 Uhr.
Schlosspark Gracht in Erftstadt
Der Schlosspark Gracht in Liblar wurde Anfang des 18. Jahrhunderts als prächtiger Barockgarten in französischer Manier angelegt. Erhalten blieben das Parterre, das Wegesystem sowie Hecken- und Laubgänge. Erste Frühblüher sorgen für Farbtupfer auf den Wiesen.

Ab Februar verbreiten die ersten Schneeglöckchen einen Hauch von Frühling. (Symbolbild)
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Der Park beherbergt neben altem heimischen Baumbestand und einer der ältesten Buchenhecken in Nordrhein-Westfalen auch seltene Gehölze, wie Bergmammutbäume. Bis in die 60er Jahre war der Park im Privatbesitz der Familie Wolff Metternich, erst seit dem Kauf durch die Stadt Erftstadt im Jahr 1957 ist der Park öffentlich zugängig.
Schloss Gracht, Fritz-Erler-Straße 1 in Erftstadt.
Park Villa Pauli in Frechen
Der Park Villa Pauli lockt Spaziergängerinnen und Spaziergänger mit einem Rundgang, der anhand von Informationsstelen die Geschichte der Villa und Spannendes über die Familie Pauli, die Architektur und den Park erzählt. Hier erfahren Interessierte, dass die Brüder Carl und Fritz Pauli die Villa 1875 errichteten und den 18 Hektar großen Park im englischen Stil anlegten. Außerdem, dass Ordensschwestern während des Ersten und Zweiten Weltkriegs der Bevölkerung Pflege und Obdach boten.

Frühblüher locken zu Spaziergängen ins Freie. (Symbolbild)
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Der eher naturnahe südliche Teil des Parks besteht überwiegend aus einem Buchen-Altwald, teilweise Perlgras-Buchenwald mit für Vögel wichtigen Höhlenbäumen. Im gestalteten zentralen Parkbereich befinden sich exotische Altbaumexemplare. Es gibt viel zu entdecken im Park: Kleinode wie den Kardinal-Schulte-Pavillon und den kleinen Klosterfriedhof.
Villa Pauli, Dechant-Hansen-Allee 16 in Frechen. Der Park ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Schlosspark Türnich in Kerpen
Das Schloss Türnich liegt in einem Waldpark, der etwa 15 Hektar groß ist. Gegenüber der Schlossinsel liegt der Landschaftspark Schloss Türnich, der öffentlich zugänglich ist. In seiner Grundform wurde der Park im Jahr 1873 angelegt. Dabei wurden Pflanzungen eines ersten kleineren Landschaftsparks aus den 1790er Jahren sowie der Französische Garten aus dem frühen 18. Jahrhunderts einbezogen.

Das Schloss Türnich liegt in einem 15 Hektar großen Waldpark.
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Die Idee des Parks ist die eines englischen Landschaftsparks. Zentral ist, naturnahe oder naturgemäße Bilder durch entsprechende Pflanzungen und Raumgestaltungen aufzubauen. Bei einem Spaziergang im Park sei dies heilsam für die Seele, so der Grundgedanke dahinter.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang im Schlosspark, lädt das Café im Schloss Türnich zum Verweilen ein. Im März ist samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr und ab April von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Führungen durch den Schlosspark
Wer tiefer blicken möchte, nimmt an einer zirka zweistündigen Führung durch Schlosspark und Kapelle teil. Dabei gibt es Faszinierendes zu erfahren über den englischen Landschaftspark und den französischen Garten sowie die sogenannte Lindenkathedrale, bestehend aus einer Lindenallee und einem Labyrinth aus Bäumen und Sträuchern.
Termine finden im April statt am Samstag, 5. April, um 15.30 Uhr und am Samstag, 19. April, um 15:30 Uhr sowie am Sonntag, 27. April, um 14 Uhr. Auf der Website des Schloss Türnich können sich Interessierte anmelden. Pro Person kostet die Teilnahme 15 Euro, für Kinder unter 15 Jahren ist sie frei.
Schloss Türnich, Schloss Türnich 1 in Kerpen. Der Park ist frei zugänglich.
Spazieren durch Kerpener Bruch und Parrig
Gemeinsam mit dem benachbarten Kerpener Bruch bildet das Waldgebiet Parrig entlang der Erft ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet: ein naturnahes Auewaldreliktes mit Resten der Hart- und Weichholzholzaue als Lebensraum für die heimische Flora und Fauna. Ein Besuch lohnt sich, denn heute gibt das Waldgebiet eine Idee davon, wie Wälder in Flussauen ausgesehen haben, bevor der Mensch großflächig in die Landschaft eingegriffen hat: Mächtige Eichen, Eschen und einige wenige Ulmen bezeugen, dass früher hier Hochwässer den Wald für Tage oder Wochen unter Wasser setzten und die Vegetation nachhaltig geprägt haben.
Im Frühjahr sehenswert sind die vielen Frühblüher: Lungenkraut, Vielblütiger Weißwurz, Goldstern und Buschwindröschen sehenswert. Sie sorgen für farbenfrohe Akzente und somit für garantiert gute Laune bei einem Frühlingsspaziergang im Naturschutzgebiet Kerpener Parrig.
Naturschutzgebiert Kerpener Parrig, Zum Parrig in Kerpen-Götzenkirchen.
Frühblüher im Orrer Wald und Große Laache in Pulheim
Der Orrer Wald – auch Orrer Busch genannt – ist ein artenreicher und naturnaher Laubmischwald und zusammen mit Großer Laache ein Naturschutzgebiet, das sich hervorragend für Spaziergänge eignet. Der kleine und idyllische Wald grenzt an das Rittergut Orr. Das zweigeschossige Herrenhaus wurde 1838 erbaut und ist heute eine Veranstaltungslocation.

Krokusse blühen auf einer Wiese und werden von einer Honigbiene angeflogen. (Symbolbild)
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Besonders wenn es Frühling wird und Krokus oder Winterling ab Februar für lila und gelbe Farbtupfer zwischen dem Laub am Boden sorgen, ist der Orrer Wald ein besonders schöner Ort für abwechslungsreiche Spaziergänge.
Orrer Wald und Große Laache, Bonnerstraße/Pohlhofstraße in Pulheim-Orr.