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Rhein-ErftMöglicher Neustart sorgt bei Mittelrheinligisten für große Diskussionen

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Das letzte Spiel der SpVg Frechen 20 vor dem Lockdown verfolgt Trainer Sven Demandt von der Bank aus.

Rhein-Erft-Kreis – Die Hoffnung stirbt im Fußball bekanntlich zuletzt. Und bevor jetzt drei Euro in das genauso berühmte Phrasenschwein fällig werden, beschäftigen sich die Fußball-Fans in der Region mit der Frage, wie sich die besten Teams des Kreises auf den möglichen Restart im Dezember vorbereiten, so er dann auch tatsächlich erfolgen sollte.

Oliver Heitmann, Coach des Mittelrheinligisten FC Hürth, rechnet durchaus mit Schwierigkeiten: „Einen sinnvollen Plan zu erstellen, ist schwierig, da wir ja nicht wirklich wissen, wann es weitergehen wird.“ Aktuell trainieren die Hürther individuell und versuchen auf diese Weise fit zu bleiben. Bisher sind alle Spieler gesund. Der Hürther Trainer Heitmann will erst einmal abwarten, was in den kommenden Wochen entschieden wird: „Bis dahin bleiben wir auf anderen Kanälen in Kontakt mit der Mannschaft.“

BC Viktoria Glesch-Paffendorf: Ein virtuelles Treffen pro Woche

Auf alle Eventualitäten vorbereitet ist man beim Aufsteiger in die fünfte Liga, der BC Viktoria Glesch-Paffendorf. „Natürlich ist es in der aktuellen Phase für meine Jungs schwer, die Motivation hoch zu halten, aber sie ziehen alle hervorragend mit und wissen, dass wir für unser großes Ziel, den Klassenerhalt, mehr investieren müssen, als andere Mannschaften“, betont Viktoria-Coach Alexander Otto. Man hat die drei Trainingseinheiten pro Woche beibehalten und ist nicht abgewichen. Nur finden sie halt nicht wie gewohnt auf dem Platz statt. Ständig werden individualisierte Laufpläne erstellt und aktualisiert, und die Mannschaft trifft sich einmal in der Woche vor dem Bildschirm und ackert gemeinsam.

Die Kicker der SpVg Frechen 20 blieben bislang von Infektionen verschont. Momentan bekommen die Jungs einen Fitness-Wochenplan, den sie dann eigenständig mit Leben füllen und abarbeiten. Darüber hinaus wurden die bisherigen Spiele in Form von persönlichen Videoanalysen aufgearbeitet. „Ansonsten würden wir uns freuen, wenn es im Dezember wieder losgeht mit den Spielen“, versichert Fußballlehrer Sven Demandt, „aber wenn zum Wohle der allgemeinen Gesundheit entschieden wird, dass die Pause verlängert wird, dann ist das eben so.“

SpVg Wesseling-Urfeld von Corona-Infektionen stark betroffen

Stark betroffen von Corona-Infektionen ist die SpVg Wesseling-Urfeld. Nach und nach sind immer mehr Spieler positiv getestet worden. Aktuell sind noch immer zwei Spieler infiziert. Damit ist an Training überhaupt nicht zu denken. Die Pläne liegen vorerst auf Eis.

Coach Jupp Farkas ist nach seinem Aufenthalt im Krankenhaus wieder an Bord, rechnet aber nicht mehr mit Spielen in diesem Jahr. Vielmehr geht er davon aus, dass der Verband damit liebäugelt, nur die Vorrunde auszuspielen. Das dürfte jedoch durch die zahlreichen Spielausfälle einzelner Teams sehr schwierig werden. Der 1. FC Düren habe, so Farkas, „mega viele Spiele nachzuholen. Wie soll das denn bitteschön gehen. Ich denke, der Fußball-Verband Mittelrhein sitzt die Lage so lange aus, bis andere Landesverbände Entscheidung treffen, um sich dann anzuschließen.“

Seiner Meinung nach sollte man die Saison abbrechen und dann erst neustarten, wenn ein Impfstoff vorhanden ist. Andernfalls befürchtet er ein Horrorszenario: „Es wird bei dem dann straffen Restart zu einer Vielzahl von Verletzungen kommen. Zu befürchten sind außerdem weitere Ausfälle durch neue Infektionen. Wie soll man so die Spieler fit und bei Laune halten?“