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Rhein-Erft-KreisMitarbeiter der Ordnungsämter werden beleidigt und angelogen

Lesezeit 3 Minuten
Hürth Ordnungsamt Kontrolle

Auch das Hürther Ordnungsamt hat aktuell viel zu tun.

Rhein-Erft-Kreis – Alle Hände voll zu tun haben die kommunalen Ordnungsdienste damit, die Einhaltung der Corona-Abstands-, Versammlungs- und Hygieneregeln zu kontrollieren. Dabei stoßen sie auf viel Verständnis, besonders bei jüngeren Erwachsenen, aber auch auf kategorische Ablehnung, die nicht selten in Beleidigungen gipfelt. Dann setzt es auch mal ein Knöllchen.

Auf Spielplätzen laufen bei gutem Wetter besonders viele Erwachsene ohne Mund-Nasen-Schutz herum. „Das wusste ich gar nicht, dass man das hier muss“, bekommen die beiden Bergheimer Ordnungsstreifen häufig zu hören. Sie sind die einzigen Frauen im elfköpfigen Streifenteam. Statt zu tadeln, belehren sie freundlich, pochen mit sanftem Druck auf das Anlegen der Maske und erläutern den Trägern von Alltagsmasken auch noch, dass es seit Montag eine OP- oder eine FFP2-Maske sein muss.

Viele Verstöße am Lukas-Podolski-Sportpark in Bergheim

Viele der so Ermahnten sehen sie an denselben Orten, etwa auf dem gesperrten Fußballplatz im Lukas-Podolski-Sportpark, am nächsten Tag wieder. Dann geht es auch schon mal zu den Eltern, damit die Anweisung fruchtet. „Das Gesprächsklima wird rauer, die Menschen werden ungeduldiger und ungehaltener wegen der jetzt schon so lange andauernden Einschränkungen.“

Meurer ist mit seinen Kollegen in der Stadt unterwegs, um die Einhaltung der Schutzmaskenpflicht zu kontrollieren.

Das Knöllchen ist zwar nicht das letzte Mittel der Wahl, steht aber auch nicht an erster Stelle des Maßnahmenrepertoires. „Das Ordnungsamt der Kreisstadt geht mit entsprechendem Fingerspitzengefühl vor. Dabei wird die allgemeine gesellschaftliche Lage in der Pandemiezeit berücksichtigt“, heißt es aus dem Rathaus. Überwiegend werde aufgeklärt und beraten. „Es erfolgen ermessensgerecht mündliche Verwarnungen ohne Zahlungsaufforderung. Gleichwohl sind Verwarnungs- und Bußgeldverfahren zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger nach wie vor angezeigt und in einigen Fällen unvermeidbar.“

Rhein-Erft: Die meisten Menschen verhalten sich vernünftig

„Ich musste mir nur schnell mal die Nase putzen“, oder „meine Nase hat so gejuckt“, bekommen Mario Meurer, Franziska Weber und Karl-Heinz Hellmick öfter zu hören, wenn der Mund-Nasen-Schutz nicht ordnungsgemäß getragen wird. Täglich streift das Team vom Ordnungsamt durch die Stadt Hürth und achtet sehr genau darauf, dass die Corona-Schutzverordnung überall eingehalten wird. „Und die Ausreden, warum der Mund-Nasen-Schutz nicht ordnungsgemäß sitzt, sind vielfältig“, merkt Hellmick an.

Mario Meurer vom Hürther Ordnungsamt stellt Quarantäne-Verordnungen persönlich zu.

Auch pampige Antworten hätten sie dabei schon wegstecken müssen: „Haben Sie nichts Besseres zu tun“, oder „Kümmern Sie sich doch um andere Dinge“, heiße es dann. „Wir reagieren gar nicht darauf“, erklärt Karl-Heinz Hellmick seine Strategie. Schließlich wollten sie die Situation nicht noch weiter aufheizen. „Die allermeisten Menschen sind ohnehin sehr vernünftig und halten sich vorbildlich an die geltenden Regeln.“

Hürth: Hier kontrolliert das Ordnungsamt regelmäßig

Zur täglichen Kontrollstrecke gehören der Busbahnhof auf der Theresienhöhe, der Hürth-Park, aber auch das Einkaufszentrum an der Eschweilerstraße. „Wir kontrollieren auch, ob in den geöffneten Geschäften nicht zu viele Kunden sind“, sagt Meurer. Abends schauen sie regelmäßig auf den Spielplätzen vorbei, wo sich mitunter Jugendliche treffen. Sollten zu viele junge Leute ohne Abstand und Gesichtsmaske zusammenstehen, erhielten auch sie zunächst eine rechtliche Belehrung. Erst wenn sich die Jugend dabei uneinsichtig zeige, würden die Personalien aufgenommen. „Dann wird ein Bußgeld fällig“, sagt Hellmick.

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Eine weitere Aufgabe des Teams ist die persönliche Zustellung der Quarantäne-Verordnung. Seit Ausbruch der Pandemie seien etwa 6500 dieser amtlichen Schreiben persönlich zugestellt wollten. „Die Adressanten wissen ja bereits von der für sie angeordnete Quarantäne“, sagt Meurer. Die Zustellung diene so gleichzeitig der Kontrolle. In den allermeisten Fällen seien diejenigen, die unter Quarantäne gestellt worden seien, auch daheim. „Wir lassen uns auch immer die Ausweise zeigen“, betont Hellmick. Es sei nämlich auch schon vorgekommen, dass Freunde oder Familienangehörige statt der Adressaten in der Wohnung waren, um das Schreiben entgegenzunehmen.