Kommentar zur VorstandswahlDer Machtkampf für die SPD Rhein-Erft ist vertagt
Rhein-Erft-Kreis – Die Pulheimer SPD ist in einer besonderen Lage. Gleich zwei prominente Politiker ihres Ortsvereins bewerben sich für Posten auf Kreisebene. Da könnte man stolz sein, möchte man meinen.
Doch die beiden Kandidaten treten mit gegensätzlichen Ambitionen an: Der nach Höherem strebende Fraktionsvorsitzende im Pulheimer Rat, Torsten Rekewitz, will neuer SPD-Parteichef werden und Amtsinhaber Daniel Dobbelstein stürzen; der etablierte Kreistagsfraktionschef Dierk Timm will unter eben jenem Dobbelstein Parteivize bleiben.
Der Machtkampf ist vertagt
Ein Sieg Rekewitz’, der auch Kreistagsmitglied ist, hätte Folgen. Im Kreistag säße der junge neue Parteichef im Rücken seiner jetzigen Kontrahenten, des Fraktionsvorsitzenden Dierk Timm und dessen Stellvertreters Daniel Dobbelstein – eine kaum denkbare Konstellation.
Vor diesem Hintergrund bekommt der ganz kurzfristig eingereichte Antrag ausgerechnet der Pulheimer SPD, die Wahlmodalitäten zu prüfen, eine neue Note: Der Machtkampf ist vertagt, und vielleicht lässt sich bis zum nächsten Parteitag dank emsiger Strippenzieher ein (auch für die Pulheimer Sozialdemokraten) schädlicher Showdown ja vermeiden.
Duell Rekewitz/Dobbelstein ist weiterhin zu erwarten
Die Partei muss nun aufpassen, dass die abermals aufgeschobene Personalie die SPD nicht über Gebühr belastet und die handelnden Personen Schaden nehmen, zumal auch noch ein Zwist zwischen Dobbelstein und Kreispartei-Schriftführerin Ute Meiers wieder aufflammt – die beiden hatten sich im vorigen Jahr bei Meiers’ Bundestagskandidatur in die Haare bekommen.
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Und das Duell Rekewitz/Dobbelstein steht schon eine ganze Weile an. Bereits beim Parteitag im vorigen Herbst wollte Rekewitz den Amtsinhaber herausfordern. Corona zwang die beiden zu einem Burgfrieden, der bis zur Landtagswahl Mitte Mai währen sollte. Die ist längst vorbei und der nächste Parteitag noch fern.