Zum ersten Mal war auch Grundschüler Jonas mit dabei. Er ist oft in der Großen Laache und ärgert sich über den dort herumliegenden Müll.
Wie jedes JahrPulheimer sammeln nach Karneval säckeweise Müll im Naturschutzgebiet
Rund 30 freiwillige Helfer waren am Samstag dem Aufruf von Pulheims Ortsvorsteher Gert Lauterbach zur traditionellen Reinigungsaktion in der „Großen Laache“ gefolgt, die nun seit 41 Jahren am ersten Samstag nach Karneval durchgeführt wird.
„Es ist schön, in einige bekannte Gesichter zu schauen, die wieder mithelfen“, freute sich das CDU-Stadtratsmitglied über die zahlreichen Teilnehmer, die am Wanderparkplatz „Am Pulheimer See“ zusammenkamen. Bevor Lauterbach seine Mitstreiter mit Abfall-Greifern und Müllsäcken ausstattete, damit diese bei der Reinigungsaktion tatkräftig anpacken konnten, erklärte er den neuen Gesichtern in der Gruppe, warum es so wichtig sei, das Überbleibsel einer alten Rheinschlinge von Müll und Giftstoffen freizuhalten.
„Die Große Laache ist heute eines der wenigen größeren Feuchtgebiete des Rhein-Erft-Kreises und das natürliche Mündungsdelta des Pulheimer Bachs. Mehrere Teiche vor der Versickerungsfläche klären das zufließende Wasser und verringern den Nährstoffgehalt“, sagte Lauterbach. „Das Sickerwasser fließt zu den Brunnen des Wasserwerks Weiler und kommt durch die Wasserleitung nach acht bis zehn Jahren wieder zurück zu uns nach Pulheim.“
Erstmals ganz spontan mit dabei war der Grundschüler Jonas. Mit einem Großteil seiner Familie war er in der Kindergruppe direkt im Naturschutzgebiet der „Große Laache“ unterwegs, während zwei weitere Gruppen auf den Parkplätzen und im Seebereich aufräumten. Ein- bis zweimal die Woche durchquert er mit seiner Mutter oder seiner Oma das Gebiet in seiner Freizeit und ärgert sich nicht selten dabei über den herumliegenden Müll .
Dazu zählt unter anderem eine Decke, die laut Jonas schon seit ein paar Wochen herumliege. „Aber da hatte ich ja keine Mülltüte dabei, um sie mitzunehmen. Es macht mich ziemlich glücklich und macht mir viel Spaß, jetzt aufräumen zu können“, beteuerte der kleine Nachwuchshelfer.
Ein Autoreifen, ein Schrank und zwei Fahrräder unter den Fundstücken
Am häufigsten fanden die Helfer Glas- und Plastikflaschen, Zigarettenstummel und Verpackungsmüll vor. Die größten Fundstücke waren unter anderem ein Autoreifen, ein Schrank und zwei Fahrräder. Ein besonderes Gesprächsthema war nach Abschluss der Reinigungsaktion eine Lachgasflasche mit einigen herumliegenden Luftballons, die sehr wahrscheinlich zum Drogenmissbrauch genutzt wurden.
Obwohl immer wieder Müll im Naturschutzgebiet entsorgt wird, zog Gert Lauterbach ein positives Resümee: „Erfreulicherweise setzt sich der Trend fort, dass es immer weniger Müll wird. Umso mehr lohnt es sich für uns, hier aufzuräumen und all denen ein Zeichen zu setzen, die hier ihren Müll absetzen. Problematisch bleiben aber weiterhin die Parkplätze, wo die Leute ihr Fastfood verzehren und den Müll dann liegenlassen.“ Traurige Höhepunkte für die Akteure war in den letzten Jahrzehnten neben Bauschutt, alten Autoreifen, einem Laminat-Fußboden und einer Küchenmöbelzeile ein Bombenfund. „Erfreulich für die Finder war eine im Wasser liegende Münzsammlung, die damals zur örtlichen Polizeistation gebracht worden ist“, so Lauterbach, der im nächsten Jahr am ersten Samstag nach Karneval wieder auf viele helfende Hände hofft.