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BauprojektIn Pulheim sind 230 zusätzliche Wohnungen geplant – Viele Freiräume

Lesezeit 3 Minuten
Im Bild mehrgeschossige Häuser aus den 60er-Jahren.

Die Gebäude werden durch Neubauten mit begrünten Dächern ersetzt. Alternativ werden Photovoltaikanlagen installiert.

Die alten Häuser sollen durch moderne Gebäude ersetzt werden. Stichstraßen werden zurückgebaut, um mehr Freiräume zu schaffen.

Den kürzesten Kommentar formulierte Rolf Dohmen. „Daumen hoch“, sagte der Politiker, der für die SPD im Planungsausschuss sitzt, über das geplante Projekt der IGA Bau-Chemie & Co KG. Die Firma mit Sitz in Köln möchte die Gebäude mit 156 Wohnungen, die sie 1961 als Bauherrin zwischen Sinnersdorfer Straße/Escher Straße/Oppelner Straße und Masurenstraße errichtet hat, abreißen und durch Neubauten ersetzen.

Die neuen Gebäude sollen in einem Zeitraum von rund zehn Jahren entstehen, 230 zusätzliche Wohnungen sind dort geplant. Der Fachausschuss hat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 155 Pulheim - „Wohnhöfe Oppelner Straße“ gefasst und somit grünes Licht für das ambitionierte Bauprojekt gegeben.

Eigentümerin plant autoarmes Wohnquartier in Pulheim

Damit sich Bürgerinnen und Bürger wie auch Behörden und Träger öffentlicher Belange zu dem Vorhaben äußern können, werden die Entwürfe im Rathaus ausgehängt. Der Zeitraum wird noch bekannt gegeben.

Das städtebauliche Konzept sieht drei- bis fünfgeschossige Gebäude mit Flachdächern vor. Sie werden begrünt, ebenso die Tiefgaragen. Sieben Bauabschnitte sind geplant. Erschlossen werde das Plangebiet von Norden über die Oppelner Straße und drei Stichstraßen an der Sinnersdorfer, erläuterte Lisa Heinen von der ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH aus Haan.

Die Visualisierung zeigt ein mehrstöckiges Gebäude, viel Grün, Menschen flanieren in der Wohnanlage.

So könnte es in absehbarer Zeit in dem Wohnquartier aussehen. (Visualisierung)

Einige Stichstraßen würden zurückgebaut, „dadurch entstehen vier Höfe und mehr Freiräume“. Die Oppelner Straße werde künftig in einer Sackgasse enden, dort sei ein Quartiersplatz geplant. Mittig, zwischen den Höfen, soll eine Promenade entstehen für Fußgänger und Radfahrer, die die Escher Straße mit der Masurenstraße verbindet.

Außerdem sind zwei weitere Fußwege in dem „autoarmen Quartier“ mit Flächen für Car-Sharing, Ladestationen für E-Mobilität und einer ausreichenden Anzahl an Stellplätzen für Fahrräder und Lastenräder geplant. Die für das Wohnquartier charakteristischen großen Bäume sollen erhalten bleiben. Ebenso der Spielplatz. Bäume, die dem Bauvorhaben weichen müssen, sollen an anderer Stelle auf dem Gelände ersetzt werden.

Wir möchten das Projekt sozialverträglich umsetzen
Sabine Galow, Geschäftsführerin der IGA Bau-Chemie GmbH & Co. KG

Es sei dem Unternehmen sehr daran gelegen, die bisherigen Mieter nicht zu verlieren, ergänzte Sabine Galow, Geschäftsführerin der IGA Bau-Chemie GmbH & Co. KG. Die Firma ist seit der Fertigstellung im Jahr 1961 Eigentümerin der 24 Häuser in dem Plangebiet. „Wir möchten das Projekt sozialverträglich umsetzen.“

Es sei ihnen wichtig, die bisherigen Mieterinnen und Mieter nicht zu verlieren und zugleich weiteren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Flächen in dem Plangebiet nahe der Innenstadt seien groß, dort nachzuverdichten halte sie für sinnvoll. „Am Ende werden wir mehr und zugleich modernen Wohnraum haben, der den heutigen Ansprüchen entspricht und energetisch auf dem heutigen Stand ist.“

Dr. Stefan Heß, geschäftsführender Gesellschafter der DSH GmbH skizzierte, den Ablauf. Das Unternehmen unterstützt die IGA Bau-Chemie GmbH & Co. KG bei der Planung und berät sie bei der Weiterentwicklung des Bestandes. Das Projekt werde nacheinander, Bauabschnitt für Bauabschnitt umgesetzt.

Den Mieterinnen und Mietern würden andere Wohnungen der IGA Bau-Chemie GmbH & Co. KG oder ihrer Tochterfirmen angeboten. „Sie hat an anderen Stellen einen riesigen Bestand.“ Es gebe sanierte, zum Teil sanierte oder komplett erneuerte Wohnungen, so dass auf die Wünsche der Mieterinnen und Mieter reagiert werden könne.