Bei der „World Class Cheer Hollywood Crown“ wollen die Sportlerinnen aufs Siegertreppchen. Mehr als 200 Teams treten gegeneinander an.
CheerleaderDie Wild Sapphires aus Pulheim fiebern ihrem Auftritt in Hollywood entgegen
„Ein All-inclusive-Urlaub wird das nicht“, stellt Trainerin Maria Thelen lachend fest. Die 22 Cheerleader der Wild Sapphires vom Pulheimer Sport-Club (PSC) lachen mit. Spannung und Vorfreude liegen in der Luft der Trainingshalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Einen Auftritt in Hollywood, das wünschen sich viele.
Die Wild Sapphires, Junior-Team des PSC, haben es geschafft. Vom 27. bis 28. Januar nehmen sie an der legendären „World Class Cheer Hollywood Crown“ in Los Angeles teil. In Gedanken sind sie schon auf dem Weg nach Hollywood. „Nachtruhe ab 22.30 Uhr, außer bei Jetlag“, fährt Maria Thelen fort.
Gemeinsam haben die Wild Sapphires ein großes Haus nahe Los Angeles für eine Woche gemietet. „Kein Alkohol, auf die Begleitpersonen hören, alle integrieren.“ „Das machen wir sowieso“, sagt die 13-jährige Felina. „Wir sind eine große Cheer-Familie und halten fest zusammen.“ Vielleicht ist das auch das Erfolgsrezept der Wild Sapphires.
Wild Sapphires aus Pulheim sicherten sich Finaltickets in Koblenz
Bei den „Summer German Cheer Masters“ in Koblenz erreichten sie den ersten Platz und sicherten sich damit Tickets für die begehrte „Hollywood Crown“, ein Cheersport-Event mit mehr als 200 Mannschaften und mehr als 3000 Teilnehmern. „Wir haben geweint vor Freude“, sagt die zwölfjährige Ella. „Das war schon eine echt krasse Performance. So kann es weitergehen.“
Und dafür wird jetzt noch mal intensiv mehrmals pro Woche trainiert. Schließlich sollen die beiden Auftritte in Hollywood von jeweils zweieinhalb Minuten perfekt sitzen. Auf ihren neuen Wettkampf-Shirts, gesponsert von der Bäckerei Voosen, steht „Wild Sapphires, PSC goes to Hollywood“.
„Wir machen was Cooles heute“, spornt Trainerin Maria Thelen die Cheerleader im Alter von zwölf bis 15 Jahren an. Sie alle sind sehr sportlich, können Spagat, Rad schlagen, Flickflack, und ein Wurf Ellas knapp unter die Turnhallen-Decke gelingt mühelos. Sprachlich wähnt man sich bereits in den USA, denn während des Trainings wird hauptsächlich Englisch gesprochen.
„Tumbling“, sind die Turnelemente, es gibt „extensions“, alles soll „clean“ aussehen. Maria Thelen war in ihrer Jugend selbst viele Jahre als Cheerleader erfolgreich, nun ist der Funke auf ihre Tochter Ella übergesprungen. Und offenbar auf viele andere auch. „Aktuell stehen bei uns 40 Kinder auf der Warteliste. Der Sport boomt richtig“, sagt Maria Thelen.
Dabei sind die Pulheimer Cheerleader in prominenter Gesellschaft. Denn nicht nur Madonna, Sandra Bullock und Miley Cyrus waren früher begeisterte Cheerleader, sondern auch die ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und George W. Bush. Doch weg vom Klischee amerikanischer Highschools ist Cheerleading inzwischen zum intensiven Wettbewerbssport geworden.
Die Wild Sapphires kommen beim Training zu den Beats von Katy Perrys „Firework“ ganz schön ins Schwitzen. „Aber es macht unglaublich Spaß“, sagt Ella. „Gemeinsam sind wir ein starkes Team. Vielleicht gewinnen wir ja auch in Hollywood.“ Der PSC versucht über Sponsoren, die Reise für alle Kinder finanzierbar zu machen.