Seit 50 Jahren besteht die Karnevalsgesellschaft Neue Pulheimer. Bei so viel Erfahrung mit dem närrischen Brauchtum kommt beim Feiern die Spontaneität aber nicht zu kurz.
Karneval in PulheimNeue Pulheimer KG zog in Prunksitzung alle Register
Der Nachwuchs läutete sie ein, die Jubiläums-Prunksitzung der Neuen Pulheimer Karnevalsgesellschaft. Das Pulheimer Kinderdreigestirn mit Prinz Leo I., Bauer Philipp und Jungfrau Annemarie zog mit seinem Gefolge ein und traf auf ein bereits recht gut eingestimmtes Publikum, dass die tänzerischen Beiträge des jecken Tollitäten-Trios mit viel Beifall bedachte.
Danach ging es dann weiter, die Kläävbotze besetzten die Bühne, und gratulierten mit ihren Liedern dem komplett an der Bühnenseite präsenten Neue Pulheimer-Vorstand zum Jubiläum. Eingebettet in das Kläävbotze-„Gastspiel“ wurde eine kleine Ehrung: Wolfgang Schreck, Präsident des Karnevalsverbandes Rhein-Erft, überbrachte die Glückwünsche seiner Organisation, der angeschlossenen Gesellschaften und des Präsidiums des Bundes Deutscher Karneval zum 50-jährigen Bestehen der Karnevalsgesellschaft Neue Pulheimer. Als äußeres Zeichen der Würdigung gab es eine Fahnenschleife für die Vereinsstandarte.
Nach so viel Musik und Gesang wurde das Publikum gebeten, den Lärmpegel der eigenen Gespräche etwas herunterzuschrauben, um der wartenden Rednerin Gehör zu verschaffen. Das war aber bei Ingrid Kühne alias „De Frau Kühne“ kein Problem. Ihre Pointen zündeten schnell und so hörte man lieber zu und lachte sich kaputt.
Etwas Ruhe bekamen die Lachmuskeln bei der nächsten Programmnummer, denn das Pulheimer Dreigestirn besuchte die Sitzung mit seiner Equipe. Prinzenführer Wilhelm Weyermann geleitete seine Truppe, Prinz Andreas (Bürgel), Bauer Carsten (Brück) und Jungfrau Trudi (Gerd Beyer) durch den Saal und auf die Bühne, wo sich die Pulheimer Tollitäten feiern ließen und sich musikalisch vorstellten. Schwungvoll ging es danach mit den tänzerischen Choreografien der Stattgarde Colonia Ahoi in die Pause.
„Ausgeruht“ und teilweise auch gut genährt wurde mit der Gruppe Miljö in die zweite Hälfte gestartet. Redner Jürgen Beckers als „ne Hausmann“ wusste, wie man die Zuhörer auch zu später Stunde noch mit seinem Vortrag und seinen Lebenserfahrungen fesseln kann. Danach gab es wieder etwas für die Augen, das Tanzcorps Colonia rut wieß eroberte die Bühne.
Und wer an diesem Abend noch nicht genug hatte an Witzen, Anekdoten und Pointen , der kam bei Joachim Jung in der Figur von Lieselotte Lotterlappen voll auf seine Kosten. Mitsingen, Schunkeln und Genießen – diese Punkte standen zum Schluss der Sitzung noch einmal auf dem Programmzettel, denn nichts Geringeres als der Auftritt der „Räuber“ wurde zum furiosen Höhepunkt angekündigt.