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Versorgung in GefahrLinken-Politiker bezeichnet Pläne für Kliniken in Rhein-Erft als Katastrophe

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Das Krankenhaus in Bedburg droht zu den Verlierern des Krankenhausbedarfsplans zu werden.

Das Krankenhaus in Bedburg droht zu den Verlierern des Krankenhausbedarfsplans zu werden.

Der Fraktionsvorsitzende der Linke/BSW/+ im Kreistag, Hans Decruppe, kritisiert Landrat Rock (CDU) für seine Informationspolitik.

Die Linke/BSW/+ im Kreistag sieht ihre Befürchtungen bestätigt. Die Krankenhausplanung auf Bundes- und Landesebene führe nicht zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung der Menschen führt, sondern habe aus rein finanziellen Gründen einen Abbau von medizinischen Leistungen und Versorgungsangeboten zur Folge. Diese Sorge scheint sich jetzt für den Rhein-Erft-Kreis vollauf zu bestätigen, sagt der Fraktionsvorsitzende Hans Decruppe.

Die die vorliegende Krankenplanung bedeute eine konkrete Existenzbedrohung für mehrere Krankenhäuser im Rhein-Erft-Kreis. Eine solche Entwicklung wäre eine Katastrophe für die medizinische Versorgung der im Kreis lebenden Menschen.

Decruppes Fraktion vermisst Informationen durch die Kreisverwaltung

Decruppe kritisiert, dass die Kreisverwaltung die Fraktionen nicht über die aktuellen Pläne informiert habe. Dabei hätten die Verantwortlichen im Kreishaus Bergheim zu einem Anhörungsschreiben des Gesundheitsministeriums NRW Stellung nehmen müssen, das auch an die Krankenhäuser gegangen war. Über den Sachstand hätte die Verwaltung zuletzt am 12. Juni in der Sitzung der Kommunalen Gesundheitskonferenz informieren müssen.

Daher möchte Decruppes Fraktion bis zur Kreistagssitzung am 27. Juni unter anderem wissen, wie die Verwaltung den aktuellen Stand der Krankenhausplanung für den Rhein-Erft-Kreis bewertet und welche Einflussmöglichkeiten die Verwaltung sieht, die drohende Verschlechterung der Krankenhausversorgung im Kreis abzuwenden.

Orthopädische Leistungen sollen nach dem Willen des Ministeriums nur noch im Katharinenhospital in Frechen angeboten werden. Sämtliche anderen Häuser müssten ihre Abteilungen schließen. Besonders hart träfe es nach Informationen dieser Zeitung das Sana-Krankenhaus in Hürth, das auch seine Kardiologie schließen müsste.

Nicht nur das Hürther Krankenhaus wäre in seiner Existenz bedroht, auch das kleine Bedburger Krankenhaus würde hart getroffen. Dort hat man sich auf die Endoprothetik spezialisiert und setzt etwa künstliche Hüften und Knie ein – Eingriffe, die nach den NRW-Plänen künftig allein in Frechen vorgenommen werden sollen.