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Kfz-ZulassungsstellenKölner können ihr Auto im Kreis anmelden

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Kfz-Kennzeichen und Siegel tauschten der Kölner Stadtdirektor Guido Kahlen (2.v.l.) und Landrat Michael Kreuzberg in der Hürther Zulassungsstelle symbolisch aus.

Rhein-Erft-Kreis/Köln – Fahrzeughalter aus Köln können ihr Auto vom kommenden Freitag an auch in den Kfz-Zulassungsstellen in Hürth und in Bergheim an- oder abmelden – umgekehrt steht den Einwohnern des Rhein-Erft-Kreises die Zulassungsstelle der Stadt Köln in Poll offen: Landrat Michael Kreuzberg und der Kölner Stadtdirektor Guido Kahlen besiegelten am Montag in Hürth eine entsprechende Verwaltungskooperation.

In den beiden Verwaltungen trägt das Projekt den Titel „Erweiterte Zuständigkeit in der Kfz-Zulassung“. Praktisch verbirgt sich dahinter ein Beitrag zu mehr Bürgernähe. „Wir machen die Wege für die Bürger deutlich kürzer“, betonte Kahlen. „Pendler können jetzt völlig problemlos entweder an ihre Wohn- oder am Arbeitsort ihren Wagen an- oder abmelden.“ Bislang galt der Grundsatz, dass Fahrzeuge nur am Wohnort des Halters angemeldet werden können. Das neue Angebot gilt zunächst nur für Privatleute.

Zwei Jahre Vorbereitung

Vor allem für Fahrzeughalter aus dem Kölner Westen könne es attraktiv sein, ihr Auto im Hürth-Park anzumelden und den Behördengang womöglich mit einem Bummel durch das Einkaufszentrum zu verbinden, glauben die Kooperationspartner. Dorthin hatte der Rhein-Erft-Kreis erst im Juni 2013 die Zulassungsstelle verlegt, um näher am Bürger zu sein. Sein Auto könne man seitdem auch in der Mittagspause an- und abmelden, so Landrat Kreuzberg.

In der Hürther Zulassungsstelle klebte Landrat Kreuzberg symbolisch ein Siegel mit dem Aufdruck Rhein-Erft-Kreis auf ein Kölner Kennzeichen und Stadtdirektor Kahlen ein Siegel aus Köln auf ein BM-Schild. Einem Austausch der Siegel-Rollen hätten nach Angaben Kahlens weitere gesetzliche Hürden im Weg gestanden, die auch so schon hoch genug gewesen seien: Zwei Jahre lang hat ein Team aus den beiden Verwaltungen an dem Projekt gearbeitet, um die rechtlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen zu klären sowie die Verwaltungsprozesse abzustimmen. „Kfz-Zulassung hat ja auch etwas mit Sicherheit zu tun“, gab Stadtdirektor Kahlen zu bedenken. Es müsse gewährleistet werden, dass jede Behörde jeweils auf die Zulassungsdaten der anderen zugreifen könne, etwa bei Anfragen zur Halterfeststellung.

Zur Kostenverteilung wurde dagegen noch keine Regelung getroffen. Die Partner wollen abwarten, wie viele Kölner das Angebot im Rhein-Erft-Kreis nutzen und umgekehrt, bevor über Ausgleichszahlungen verhandelt wird. In Köln sind aktuell etwa 550 000 Autos angemeldet, im Rhein-Erft-Kreis sind es rund 320 000 Autos.

Kahlen und Kreuzberg sind überzeugt, dass die Kooperation Schule machen werde. Das Projekt sei so angelegt, dass es als „Blaupause für andere Kommunen“ dienen könne.