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Ausflugstipp in KerpenWarum sich ein Besuch des Marienfelds lohnt

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt ein großes Holzkreuz.

Das schlichte Holzkreuz auf dem Papsthügel ist weithin zu sehen.

Während des Weltjugendtages 2005 feierten fast eine Million Menschen auf dem Papsthügel. Heute macht ihn seine Stille zum perfekten Ausflugsziel.

Fast biblisch wirkt der Papsthügel aus der Ferne. Markant ist besonders das schlichte hölzerne Kreuz, das auf dem Plateau im Marienfeld steht. Ein Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden Fall, allein schon für den Blick vom Papsthügel aus in die Weite des heutigen Naherholungsgebiets.

Was hätten einige Christen wohl dafür gegeben, dort oben in Sichtweite von Papst Benedikt sitzen zu dürfen, als er dort den Abschlussgottesdienst des Weltjugendtages 2005 gefeiert hat? Fast eine Million Menschen aus 188 Nationen sowie 800 Bischöfe und Kardinäle aus der ganzen Welt waren für dieses Glaubensfest zum Marienfeld gepilgert. Damals schien die Welt der Katholiken noch in Ordnung. Papst Benedikt wurde gefeiert wie ein Star. 18 Jahre ist das jetzt her. Viele der jungen Pilgerinnen und Pilger, die es heutzutage zum Papsthügel zieht, waren damals noch klein oder noch gar nicht geboren.

Fest mit fast einer Million Menschen

„Das ist voll krass“, kommentiert zum Beispiel eine 20-Jährige den Text auf einer der Informationstafeln, die vor dem Papsthügel errichtet wurden. Sie könne sich gar nicht vorstellen, dass auf den Feldern rund um den Papsthügel, wo heute Landwirtschaft das Bild prägt, ein solches Glaubensfest mit fast einer Million Menschen gefeiert worden sei.

Doch genau das steht auf den Infotafeln. Der große Abschlussgottesdienst ist in 54 Länder übertragen worden und konnte so von rund 250 Millionen Menschen auf der ganzen Welt mitgefeiert werden.

Stille auf dem Papsthügel

Damals schienen Christen aller Couleur richtig stolz darauf zu sein, dazuzugehören. Heute ist es still auf dem Marienfeld und auf dem Papsthügel. Lediglich einige Landwirte ackern auf ihren Feldern. Nur wenige Menschen sind hier an diesem Vormittag unterwegs, außer der jungen Frau und ihrem Freund nur noch ein Pärchen mit Rädern. Je nach Tageszeit hat man den Papsthügel sogar für sich ganz allein.

Um so intensiver lässt sich die Magie erleben, die von dieser besonderen Stelle auszugehen scheint. Der Papsthügel steckt voller Symbolkraft. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert sollen dort Zisterzienserinnen und Zisterzienser ihr klösterliches Leben geführt und den Wallfahrtsort „zur schmerzhaften Mutter“ gegründet haben.

188 Nationen in einen Stern eingraviert

Nach biblischem Vorbild, als Berg der Anbetung, ist auch der etwa zehn Meter hohe aufgeschüttete Hügel gestaltet. Der im Boden auf dem Plateau des Papsthügels um das Kreuz herum eingelassene Stern ist nicht zufällig so gefertigt.

Vielmehr erinnert er an den Stern, dem die Heiligen Drei Könige vor mehr als 2000 Jahren gefolgt sein sollen. In seinem Rand sind die Namen aller 188 Nationen eingraviert.

Versteckter Dreikönigsweg

Eine Besonderheit ist auch der ein bisschen versteckte Dreikönigsweg, der die Pilger über einen schmalen, nicht gepflasterten Nebenweg auf den Papsthügel führt. Unterwegs stehen am Wegrand insgesamt drei etwa 2,20 Meter hohe, recht moderne, aus Stahl geschaffene Skulpturen, die die Heiligen Drei Könige darstellen.

Geparkt werden sollte allerdings abseits des Naherholungsgebiets, zum Beispiel auf dem Parkplatz an der Straße An Burg Mödrath. Er ist bestens ausgeschildert. Knappe 2,5 Kilometer sind es von dort über gut ausgebaute und schön gestaltete Wege vorbei an Feldern und durch leicht schattige Alleen bis zum eigentlichen Ziel, dem Papsthügel.