Der heute 20-Jährige soll mehrfach auf seine Schwester eingestochen haben. Dann flüchtete er. Zugriff in einer Tankstelle.
Prozess in KölnVersuchter Mord in Kerpen – mutmaßlicher Täter wohl schuldunfähig
Es war eine Tat, die fassungslos machte. Mitte Januar dieses Jahres hatte ein damals 19-Jähriger mit einem Messer mehrmals auf seine schlafende Schwester eingestochen. Die 26-Jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen, überlebte aber. Ihr Bruder war nach der Tat morgens aus dem Mehrfamilienhaus in Kerpen-Mödrath geflüchtet. In der darauffolgenden Nacht wurde der junge Mann in Merzenich festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Von Dienstag an muss sich der mittlerweile 20-Jährige wegen versuchten Mordes vor dem Kölner Landgericht verantworten. Eine Haftstrafe droht ihm möglicherweise nicht, wie aus einer Mitteilung des Gerichts zu entnehmen ist. Im Raum steht die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Der Kerpener gilt nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft als psychisch krank und sei somit schuldunfähig. Die Kammer hat sechs Verhandlungstage bis zum 17. November angesetzt. Über die Hintergründe der Tat und das Motiv ist nichts bekannt.
Tankstellen-Mitarbeiter hinderte ihn an der Flucht
Die Polizei Düren hatte den Flüchtigen in der Nacht auf den 18. Januar in Merzenich gegen 0.30 Uhr festgenommen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei Köln seinerzeit mitteilten, hatte ein Mitarbeiter (27) einer Tankstelle ihn daran gehindert, Zigaretten aus der Auslage zu stehlen, indem er die Tür verriegelt und anschließend die Polizei alarmiert hatte.
Bei der Überprüfung der Personalien des mutmaßlichen Diebes stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich um den mit einem Haftbefehl gesuchten Mann handelt. Erste Hinweise hatten ergeben, dass er sich eventuell in Bonn aufhalten könnte.