Diskussionen um Rheinlandturm gehen weiterADFC lehnt Pläne des Kerpener Stadtrats ab
Kerpen – Kein Verständnis hat die ADFC-Ortsgruppe Kerpen für den Beschluss des Rats der Stadt Kerpen, den Rheinlandturm als Attraktion im Gewerbegebiet Europarc Sindorf zu bauen.
Nahezu ausschließlich mit dem Auto anreisende Besucherinnen und Besucher würden angezogen, beklagen Clubvertreter. „Dass eine Stadt, die sich Klimaschutz und Fahrradfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben hat, zusätzlichen Autoverkehr für ein so zweifelhaftes Vorhaben in die Stadt holt, halten wir für einen Skandal”, schreibt der ADFC, „ebenso wie die Behandlung unserer Stellungnahme zum Bebauungsplan und der Eingabe einer Bürgerin der Stadt.”
Kerpen: Verwaltung weist Einwände zurück
Die Stadtverwaltung hatte im Rahmen der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung Einwände der ADFC-Ortsgruppe zurückgewiesen. „Bei dem Rheinlandturm handelt es sich um eine privatwirtschaftlich betriebene Freizeitanlage, mit einem regionalen Einzugsbereich. Für einen wirtschaftlichen Betrieb benötigt er auch Besucher aus der Grenzregion zu den Niederlanden und Belgien sowie vom Niederrhein und aus dem Bergischen. Für diese Besuchergruppe ist das individuelle Kfz ein wesentliches Verkehrsmittel“, konterte die Verwaltung die gewünschte Priorisierung des Zweiradverkehrs.
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Der ADFC sowie die Kerpener Bürgerin hatten in einer detaillierten Stellungnahme Regelungen gefordert, die zum Ziel hatten, zumindest einen Teil des anfallenden Autoverkehrs auf das Rad umzulenken. „Im Ergebnis müssen wir feststellen, dass alle unsere Einlassungen von der Stadt vom Tisch gewischt worden sind.“ Damit habe die Stadt erneut unter Beweis gestellt, „dass Klimaschutz und Fahrradfreundlichkeit in Kerpen nicht mehr als Lippenbekenntnisse sind“, kritisiert ADFC-Sprecher Axel Fell die Haltung der Verwaltung.