Der Mann hatte ein Paar aus Kerpen rassistisch beleidigt. Er muss nun eine Strafe an eine gemeinnützige Organisation zahlen.
Rassistische BeleidigungVerfahren gegen Mann nach in Kerpen eingestellt

Im Februar kam es zum Streit zwischen dem Mann und einem Paar in Kerpen.
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Im Europaviertel hatte ein rassistischer Vorfall Ende Februar für Aufsehen gesorgt. Der Fahrer eines Transportunternehmens beleidigte ein Paar mit Sprüchen wie „Scheiß Moslem“ und „Hitler hätte euch alle in die Gaskammer gesteckt“. Das Paar – eine Kerpenerin und ein Kerpener mit marokkanischen Wurzeln – erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Köln hat dem Paar nun mitgeteilt, dass das Verfahren eingestellt worden ist.
In der Begründung werden das hohe Alter und der Geständigkeit des Beschuldigten angeführt. Zudem habe der Mann keine Vorstrafen. Stattdessen muss er nun eine Strafe in Höhe von 500 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Das Paar ist mit dem Urteil nicht zufrieden. „Das ist für uns wirklich wahnsinnig und macht uns etwas sprachlos“, sagt die Kerpenerin.
Die Beleidigung war Folge eines Streits zwischen dem Fahrer des Transportunternehmens und der Frau, weil diese mit ihrem Auto im Weg stand. Als der Verlobte zur Hilfe kam, beleidigte der Beschuldigte ihn mit rassistischen Sprüchen.
Das Strafgesetzbuch kennt mehrere Schweregrade des Straftatbestands der Beleidigung. Möglich sind Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Ist die Beleidigung öffentlich, sind auch zwei Jahre Freiheitsstrafe möglich. (maf)