Kurzzeitig war die Hahnenpassage sauber. Doch es zeichnen sich wieder neue Verunreinigungen ab.
Sorge um ObdachloseUnrat in der Hahnenpassage in Kerpen entfernt

Die Stadt hat in der Hahnenpassage aufgeräumt. Doch es gibt schon wieder Verunreinigungen.
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Über eine Reinigung der Hahnenpassage in Kerpen zeigte sich jüngst die CDU-Fraktion in einer Pressemeldung erfreut. Hier heißt es: „Nachdem die Hinweise zum Zustand der Hahnenpassage aus Bevölkerung und Politik verstärkt zugenommen haben, hat sich die Verwaltung der Sache angenommen und verstärkt um Gespräche mit dem Eigentümer der Fläche bemüht.“
Kerpen: CDU erfreut über Reinigungsmaßnahmen
Weiter zitieren die Christdemokraten ihre Sachkundige Bürgerin Michaela Mohnert: „Dies scheint gewirkt zu haben, denn der Unrat ist inzwischen größtenteils entsorgt worden. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um nicht nur das Stadtbild zu schützen, sondern gemeinsam zum Ziel zu kommen.“
Etwa zeitgleich veröffentlichte die SPD eine Anfrage für die jüngste Ratssitzung. In dieser heißt es: „Die Situation in der Hahnenpassage ist zurzeit untragbar. Viele Bereiche sind mit menschlichen Exkrementen belastet, die mutmaßlich durch das öffentliche Defäkieren der obdachlosen Menschen dort hervorgerufen werden.“
SPD erkundigte sich nach Unterbringungsmöglichkeiten
Der Stadtverordnete Andreas Nagel stellte weiter die Fragen: „Welche Maßnahmen ergreift die Verwaltung, um den Menschen eine Unterkunft anzubieten, damit sie menschenwürdig untergebracht werden können und gleichzeitig die Kerpener Innenstadt nicht noch weiter an Attraktivität verliert? Gibt es eine Möglichkeit die obdachlosen Menschen in freien Containern für die Flüchtlingsunterbringung unterzubringen?“
Wie Nagel auf Anfrage ausführte, habe die Stadtverwaltung angeboten, die obdachlose Frau im Frauenhaus unterzubringen, den obdachlosen Mann im Wohnheim in Horrem. Cem Yilmaz, der zuständige Dezernent, bestätigt auf Anfrage: „Wir haben zwar eine Unterbringungsmöglichkeit und haben den beiden Personen diese auch angeboten. Aber die beiden Personen möchten zusammen untergebracht werden, was uns gerade leider nicht möglich ist.“
Vorrang hätten bei einer gemischtgeschlechtlichen, gemeinsamen Unterbringung verheiratete Paare beziehungsweise Familien. Die Kapazitäten für entsprechende Unterbringungen seien derzeit voll ausgelastet, führt Yilmaz aus.
Ein Besuch der Redaktion vor Ort zeigte, dass die Hahnenpassage wie von der CDU geschildert, von Unrat befreit wurde. Allerdings zeichnen sich an den Wänden und Fenstern der leerstehenden Gebäude bereits neue Verschmutzungen ab.