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„Für Kinder und Senioren zu kalt“Wassertemperatur in Kerpener Hallenbädern wird wieder erhöht

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Eine Person, die von Hinten zu sehen ist, schwimmt in einem Hallenbecken.

Für die Besucher der städtischen Hallenbäder ist das Wasser wieder angenehmer temperiert. (Symbolbild)

Die Temperatur in den städtischen Hallenbädern wurde erhöht, davon profitieren vor allem die Kerpener Reha-Sportgruppen.

Die Wassertemperatur in den städtischen Hallenbädern wurde wieder erhöht. Das begrüßt die BBK-Fraktion. Der Stadtrat hatte den Antrag der Verwaltung einstimmig angenommen.

Die Fraktion der BBK habe sich schon lange für eine Erhöhung der Wassertemperatur eingesetzt, sagt Fraktionsvorsitzender David Held. „Die bisherigen Temperaturen waren für viele Nutzer, insbesondere für Kinder und Senioren, einfach zu kalt“, sagt Held.

Besonders für Reha-Sportgruppen könnten ein bis zwei Grad kälteres Wasser den Unterschied machen. Der sachkundige Bürger Uwe Paffenholz ist selbst Leiter einer solchen Sportgruppe. Die erhöhte Wassertemperatur sei „eine große Erleichterung“, sagte der Vertreter der BBK im Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur. Hintergrund der niedrigeren Wassertemperatur waren Energieeinsparmaßnahmen der Stadt Kerpen.

Die Temperatur wurde laut Verwaltung im Herbst 2022 aufgrund der energetischen Mangellage reduziert. Im Vierjahreszeitenbad Erftlagune wurde die Wassertemperatur im Schwimmerbecken beziehungsweise Sportinnenbecken von 28 auf 26 Grad und im Lehrschwimmbecken von 30 auf 28 abgesenkt, im Schul- und Vereinsbad Kerpen im Schwimmerbecken von 28 auf 27 Grad und im Lehrschwimmbecken von 30 auf 29 Grad mit Ausnahme des Babyschwimmens.

Vermehrt Anfragen von Kerpener Badegästen und Vereinen

Im April dieses Jahres wurde die Temperatur auf Beschluss im Stadtrat in den Lehrschwimmbecken wieder angepasst, die Temperatur in den Schwimmerbecken jedoch noch nicht. Mit Blick auf die kältere Jahreszeit seien vermehrt Anfragen von Badegästen und Vereinen gekommen, die Wärme wieder zu erhöhen.

Held und Paffenholz hatten bereits im September 2022 einen entsprechenden Antrag gestellt, das Wasser wieder mehr zu erwärmen. Denn das Schul- und Vereinsbad in Kerpen wird auch von Reha-Sportvereinen genutzt. Damit dieser Sport ausgeübt werden könne, müssten gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. „Eine zwingende Voraussetzung ist die Wassertemperatur von 30 Grad“, hieß es von der Fraktion in ihrem damaligen Antrag.

2010 sei der Kompromiss geschlossen worden, im Lehrschwimmbecken beim Rehasport eine Temperatur von 30 Grad zu halten und im Schwimmerbecken 29 Grad. Damit sei gewährleistet, dass insbesondere Menschen mit Krankheiten wie Arthrose oder Osteoporose Rehasport im Wasser ausüben könnten. Denn genauso wichtig wie beim Babyschwimmen seien die erforderlichen 30 Grad für Teilnehmende im Rehasport.

Reha-Sportgruppen profitieren vom wärmeren Wasser in den Becken

„Es darf nicht sein, dass Personen eine Verschlimmerung ihrer Erkrankung als Heilung durch die um ein bis zwei Grad abgesenkte Temperatur erfahren.“ Bei den Behindertensportvereinen hätte die Absenkung der Temperatur sogar zu etlichen Absagen geführt. Dass die Wassertemperatur wieder erhöht wurde, bedeutet für die Reha-Sportgruppe von Uwe Paffenholz: „Wir können nun wieder in unseren gewohnten Trainingsrhythmus zurückkehren.“

Die Verwaltung weist allerdings darauf hin, dass im Fall einer erneuten energetischen Mangellage wieder ein Absenken der Wassertemperaturen möglich ist. Zudem würden die Kosten im Bäderbereich steigen, so die Verwaltung. Daher sei eine Erhöhung der Eintrittspreise im kommenden Jahr nicht auszuschließen.

Welche Kosten durch die erhöhte Wassertemperatur insgesamt entstehen beziehungsweise wie hoch die Einsparungen durch die niedrige Temperatur waren, hat die Kerpener Stadtverwaltung noch nicht berechnet.