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Auf Bio-HofPolizei und Tierschützer befreien Huhn aus Habichtfalle bei Kerpen

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt ein Huhn in einer Habichtfalle.

Unbescholten aus der Sache hervorgegangen ist das eingesperrte Huhn, das den Tierschützern zufolge mittlerweile wieder über die Wiese laufen darf.

Den Tierschützern zufolge hatten Hinweise aus der Bevölkerung sie zu dem eingesperrten Huhn geführt.

Wie Naturschützer des „Komitees gegen den Vogelmord“, einem Tierschutzverein aus Bonn, berichten, retteten sie am Mittwochmittag mit der Polizei ein Huhn aus einer illegalen Habicht-Falle bei Kerpen. Bisher unbekannte Täter hatten das Tier nach Angaben der Tierschützer bei Minusgraden als Lockvogel in die Falle eingeschlossen, um Greifvögel anzuziehen.

Die Mitarbeiter des Komitees hätten sich nach einem Hinweis aus der Bevölkerung an die Polizei gewandt, die den „Habichtfangkorb“ entfernt und das Huhn befreit habe. „Das Köder-Huhn wurde bei Frost sowie ohne Futter und Wasser in einem kleinen Käfig gehalten. Wer auch immer das getan hat, dem sind Tierwohl oder Ökologie offenbar gleichgültig“, bemerkte Komitee-Geschäftsführer Alexander Heyd.

Das Foto zeigt einen Polizisten von hinten, der eine Vogelfalle trägt.

Ein Beamter der Polizeiwache Kerpen nahm das beschlagnahmte Gerät mit.

Die Beteiligten haben nach eigenen Angaben die „Falle in unmittelbarer Nähe zu mehreren mobilen Hühnerställen auf dem Gelände eines auf ökologischen Landbau spezialisierten Betriebes“ gefunden. Komitee-Mitglied Axel Hirschfeld sagte gegenüber der Redaktion im Nachgang: „Dem Huhn geht es meines Wissens mittlerweile wieder gut. Das letzte Mal, als ich es gesehen habe, lief es guter Dinge über die Wiese.“

Jedoch sei nicht nur die Haltung des Lockvogels besorgniserregend, wie aus der Pressemitteilung des Komitees hervorgeht. Auch seien Habichte und andere Greifvögel in Deutschland streng geschützt. „Das Aufstellen und Betreiben solcher Geräte ist in Deutschland untersagt und stellt eine Straftat nach Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes dar. Verstöße können mit hohen Geldstrafen und bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden“, schreiben die Naturschützer.

Heyd betont der Pressemeldung zufolge, dass in Deutschland bereits mehrfach derartige Fallen gefunden wurden. Jedoch bisher nicht auf dem Gelände eines Bio-Hofs. Die Polizei habe, so heißt es in der Pressemeldung des Tierschutzvereins, mittlerweile ein Strafverfahren eingeleitet und ermittele gegen unbekannt. (enp)